Schon beim ersten Lockdown haben die Bayern die Zeit genutzt, um zu Hause klar Schiff zu machen. Alles scheinen sie aber nicht geschafft zu haben, denn das Ausmisten geht weiter. Wie schon im Frühjahr kann es zu Wartezeiten an den Wertstoffhöfen kommen – vor allem samstags.
„Der beste Zeitpunkt, seinen Müll zu entsorgen, ist unter der Woche“, sagt Stefan Mayer, Werksleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs in Fürstenfeldbruck. „An den Samstagen müssen wir die Höfe manchmal kurz schließen, wenn der Andrang zu groß ist und der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.“ Insgesamt 19 große Wertstoffhöfe gibt es im Landkreis, einige davon – zum Beispiel in Egenhofen – sind derzeit geschlossen. Die nötigen Hygienemaßnahmen, wie fließend Wasser, fehlen.
Eine besonders starke Belastung herrscht im Landkreis in Maisach, Mammendorf und Fürstenfeldbruck. „Die Leute sind jetzt daheim, können nicht viel machen und wollen ihr Zuhause verschönern“, sagt Mayer. Von alten Schränken über Werkzeug bis hin zu Verpackungen aus dem boomenden Versandhandel – alles wird weggeschmissen. „Eigentlich sollte man nur mit einem triftigen Grund etwas abgeben“, sagt Mayer. Daran halten sich jedoch die wenigsten.
Um Staus zu vermeiden, bietet der Abfallwirtschaftsbetrieb eine App an. „Dort kann man sehen, wie viel gerade los ist, und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt kommen.“
Mit Überbelastung hat der Wertstoffhof in Wasserburg am Inn (Kreis Rosenheim) derzeit nicht zu kämpfen. „Das war im ersten Lockdown schon anders“, sagt Abfallwirtschaftsleiter Bernhard Schachner. Dieses Mal seien die Bürger jedoch sehr vernünftig. „Es hält sich niemand länger als notwendig am Wertstoffhof auf und alle tragen die vorgeschriebene FFP2-Maske.“ LAURA FORSTER