Impfung muss aufgefrischt werden

von Redaktion

Dr. Christoph Spinner glaubt an besseres Krankheits-Management

Dr. Christoph Spinner ist leitender Oberarzt für Infektiologie am Klinikum rechts der Isar:

„Auch wenn bis Ende des Sommers 2021 hoffentlich durch Impfungen die Herdenimmunität von etwa zwei Drittel der Bevölkerung erreicht wird, werden immer wieder sporadische Ausbrüche auftreten. Insbesondere bei Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf, die nicht geimpft sind oder nicht geimpft werden konnten, wird daher auch weiterhin eine Klinikbehandlung erforderlich werden. Die Krankenhäuser müssen sich auch in Zukunft darauf einstellen, auf Sars-CoV-2-Infektionen untersuchen zu können und sowohl Versorgung auf Normal- als auch Intensivstationen anzubieten.

Durch eine Fokussierung der Therapieforschung in der ersten Welle wird es gelingen, gezieltere Therapien anzubieten. Hierbei spielen in der Frühphase der Infektion antivirale Therapien – wie antivirale Medikamente oder monoklonale Antikörper (quasi wie eine passive Impfung) – eine wichtige Rolle, um das Fortschreiten zur schweren Covid-19-Infektion zu verhindern. Medikamente, die das überschießende Immunsystem bremsen können – wie Kortikosteroide und andere –, reduzieren auch in späteren Erkrankungsstadien noch die Sterblichkeit. Die klinische Forschung der Infektiologie und die Erfahrung der Ärzte wird darüber hinaus zu einem besseren Management der Erkrankung beitragen.

Auch wenn derzeit noch nicht klar ist, wie lange die Covid-19-Impfung wirklich vor einer Erkrankung schützt, kann davon ausgegangen werden, dass die Impfung aufgefrischt werden muss, um den vollständigen Schutz zu erhalten. Ob jährlich oder eher alle paar Jahre aufgefrischt werden muss, wird die Forschung zeigen.“

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