HINTERGRUND

Frankreich: Minister droht den Wirten

von Redaktion

In Frankreich wächst in der Gastronomie der Ärger über die seit Monaten anhaltenden Schließungen von Bars und Restaurants. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat Betreiber daher die Streichung finanzieller Mittel angedroht, sollten diese sich nicht an die Regeln halten. Ein Gastronom, der seinen Laden öffne, bekomme einen Monat lang kein Geld aus dem Solidaritätsfond, sagte Le Maire. Wenn er es wieder tue, gebe es überhaupt keine Unterstützung aus dem Fonds mehr. Es sei eine „extrem schwierige Situation“ für die Gastronomie, aber das rechtfertige nichts.

Zuvor hatte es vereinzelt Aufrufe von Gastronomen gegeben, am Montag trotz Corona zum Mittagstisch Restaurants zu öffnen. „Zeigen wir unsere Solidarität mit unserer französischen Gastrokultur“, heißt es in einer Facebook-Gruppe. „Wir tun es, um gehört und gesehen zu werden“, sagte ein Gastronom aus Villeurbanne im Fernsehen. „Unser Verband wird von verantwortungsbewussten Vertretern geführt. Daher werden wir nicht zum Öffnen aufrufen“, erklärte der Hotel- und Gaststättenverband.

Im November hatte Präsident Emmanuel Macron eine Öffnung der Restaurants für den 20. Januar in Aussicht gestellt, sollte die Gesundheitssituation es zulassen. Die Wiedereröffnung wurde schließlich auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Die Situation ist angespannt, im Schnitt zählt das Land mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern rund 20 000 Neuinfektionen pro Tag. Derzeit gilt eine abendliche Ausgangssperre. Einen erneuten Lockdown hatte die Regierung recht überraschend doch nicht verhängt.  dpa

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