Miko kommt verkehrt herum

von Redaktion

Baby dreht sich nicht, Spontangeburt verläuft ohne Probleme

München – Man muss vielleicht nicht alles über ein ungeborenes Kind wissen, selbst dann nicht, wenn man mit 39 Jahren schon als Risikoschwangere gilt. Franziska weiß noch genau, wie sie mit allen möglichen Horrorszenarien konfrontiert wurde, als ihre Frauenärztin die Schwangerschaft bestätigte. „Es gäbe viele Risiken, ich müsse so schnell wie möglich etliche Screenings machen, sonst könne man bestimmte Behinderungen bis zur Geburt nicht mehr feststellen. Statt Freude ging es nur noch um Angst.“

Probleme einen Monat vor der Entbindung

Getrieben von ständiger Sorge wollte Franziska ihre Schwangerschaft nicht verbringen. Sie wechselte erst mal die Frauenärztin und lehnte mit Ausnahme der üblichen Routineuntersuchungen alle zusätzlichen Tests ab. „Was wäre denn gewesen, wenn auch nur eine minimale Veränderung entdeckt worden wäre? Dann wäre das Kopfkino losgegangen. Ich hatte ein gutes Gefühl und habe mich darauf verlassen.“

Die 39-Jährige erlebte eine schöne Schwangerschaft. Erst einen Monat vor der Entbindung lief der Plan, den die Natur für die meisten Geburten vorgibt, etwas aus dem Ruder: Ihr Kind drehte sich nicht. „Es saß zusammengefaltet wie ein Klappmesser in meinem Bauch – mit Po nach unten.“ In der Regel kommt das Baby mit dem Kopf voraus. Die Ärzte versuchten, das Baby durch sanften Druck auf den Bauch in eine bessere Startposition zu manövrieren. Beim kleinem Miko gelang das nicht. „Es war in meinem Fall sehr schmerzhaft und ich entschied mich, nicht weiter gegen die natürlichen Gegebenheiten zu intervenieren“, sagt Franziska.

Ärzte verzichten auf einen Kaiserschnitt

In solchen Fällen holen die Ärzte das Kind oft mit einem Kaiserschnitt. Aber in den München Kliniken Neuperlach und Harlaching rieten die Ärzte zu einer Spontangeburt. Miko kam ohne größere Probleme auf die Welt: 3625 Gramm schwer, 51 Zentimeter lang. „Ich glaube, er hatte den besten Start ins Leben“, sagt die stolze Mama. „Ich fühlte mich sicher von den Ärztinnen und Ärzten begleitet.“ Franziska rät allen Schwangeren: „Vertraut auf Eure Intuition und Euer Gefühl. Das Leben ist so viel mehr als Zahlen und Statistiken.“

ANDREAS BEEZ

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