IMPFSTOFF

Biontech-Chef: Haben keinen Wucherpreis von der EU verlangt

von Redaktion

München – Biontech-Gründer Ugur Sahin wehrt sich gegen Vorwürfe, den Impfstoff der EU anfangs zu einem Wucherpreis angeboten zu haben. Der Rechercheverbund von SZ, WDR und NDR hatte berichtet, Biontech habe im Juni 2020 noch 54,08 Euro pro Dosis verlangt. Sahin bestreitet die 54,08 Euro nicht, jedoch habe es sich nicht um ein konkretes Angebot gehandelt. „Es war Anfang, Mitte Juni und es war unsere erste Preisberechnung mit einer großen Reihe von Unbekannten“, sagte Sahin der Bild-Zeitung. Man sei noch in der Studienphase gewesen und es habe noch keine Infrastruktur für eine Massenproduktion gegeben und somit keine Vorstellung von den Produktionskosten. Regierungskreise bestätigten der „Bild“: „Allen war klar, dass das nicht das echte Angebot war, sondern eine Wasserstandsmeldung.“

Biontech, so Sahin weiter, habe der EU nur wenige Wochen später ein transparentes Preismodell gegeben, „je nach Bestellmenge zwischen 30 und 15 Euro“. Am 22. Juli habe man den Vertrag mit der USA über 19,50 Euro pro Dosis geschlossen und dieses Modell allen Industriestaaten eröffnet. Bereits am 10. Juli, bestätigten Regierungskreise, habe Biontech Minister Spahn den EU-Preis von 15,50 Euro genannt. Dennoch wurde erst am 11. November 2020 der Vertrag zwischen Biontech und der EU geschlossen – über nur 300 Mio. Dosen, was EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heftige Kritik einbrachte. Von der Leyen wird vorgehalten, mit der geringen Bestellmenge die Impfverzögerungen maßgeblich verursacht zu haben. Inzwischen hat sich die EU 2,6 Milliarden Dosen mehrerer Hersteller gesichert.  wha

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