Macht die britische Virus-Mutation B.1.1.7 den Lockerungsplänen einen Strich durch die Rechnung? Die Corona-Mutante breitet sich auch in Deutschland immer weiter aus – und Forscher suchen nach den Gründen, warum das so ist. Nun haben US-amerikanische Wissenschaftler eine neue mögliche Erklärung ins Spiel gebracht, wie das Magazin „Spiegel“ berichtet.
Trotz aller Einschränkungen, die der Lockdown mit sich bringt, übernimmt B.1.1.7 immer mehr das Kommando. In Flensburg zum Beispiel sagte Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD), man stelle fast nur noch Corona-Infektionen mit der Variante B.1.1.7 fest. In Dänemark geht bereits jede zweite Neuinfektion auf die Briten-Mutation zurück, in der Slowakei sind es sogar schon drei von vier.
Warum B.1.1.7 ansteckender ist als das Ursprungsvirus, dafür gibt es bisher zwei Erklärungsansätze. Erstens: B.1.1.7 kann besser an die Zellen andocken, um sich zu vermehren. Zweitens: Die sogenannte Viruslast ist größer – und damit die Gefahr, andere anzustecken.
Wissenschaftler aus den USA haben nun eine dritte mögliche Erklärung: Laut einer Studie dauert eine Infektion mit B.1.1.7 im Schnitt fünf Tage länger wie bei anderen Virus-Varianten – 13 statt acht Tage. Infizierte könnten das Virus also länger weitergeben. Das würde bedeuten, eine Quarantäne müsste mindestens 14 Tage dauern. Im Gegenzug stellten die Forscher keine höhere Virenlast bei den B.1.1.7-Infizierten fest.
Allerdings ist die Studie nicht repräsentativ. Die Forscher begleiteten 65 Infizierte, von denen nur sieben die britische Variante hatten. Zudem war die Auswahl statistisch nicht sauber. Alle 65 Probanden arbeiten für die US-Basketball-Profiliga, 90 Prozent der Untersuchten sind Männer. wha