4 FRAGEN AN
Toni Roiderer ist Wiesn-Wirt, führt ein Gasthaus in Straßlach im Kreis München und ist dort auch Inhaber einer Metzgerei. Die aktuellen Beschlüsse kann er nicht nachvollziehen.
Herr Roiderer, wie bewerten Sie die jüngsten Entscheidungen?
Eigentlich können die Ankündigungen nur ein Aprilscherz sein. Ich habe vollstes Verständnis für die Maßnahmen, aber jetzt ist die Politik über das Ziel hinausgeschossen. Es ist unlogisch: Die Köche dürfen am Gründonnerstag arbeiten, um das Essen zum Mitnehmen herzustellen, aber die Metzger nicht. Für mich ist es unerklärbar, was ein Ruhetag mit den Infektionen zu tun hat. Im Gegenteil: Es könnte eher mehr Ansteckungen geben.
Wieso?
Wenn der Donnerstag geschlossen ist, dann werden alle am Samstag einkaufen. Weil die Gaststätten geschlossen sind, kochen viele dieses Ostern vermehrt selbst und brauchen mehr Lebensmittel. Vor dem Laden werden die Kunden 500 Meter Schlange stehen, befürchte ich. Wir haben am Samstag die Öffnungszeiten schon verlängert. Durch die Maßnahme wird nicht entzerrt, sondern konzentriert.
Sind Sie auch enttäuscht, dass die Außengastronomie nicht öffnen darf?
Wir würden sowieso nicht aufmachen, wenn die Leute Tests benötigen, um in Biergärten zu dürfen. Tests vor Ort sind für uns organisatorisch nicht umsetzbar. Wahrscheinlich würden dann auch so wenig Gäste kommen, dass es sich nicht rentiert.
Was ist Ihr Vorschlag?
Es sollte wieder so gehandhabt werden wie im letzten Sommer: Die Hygienekonzepte und die Namensregistrierungen haben sich bewährt. Wichtig ist, dass es nicht immer wieder ein Auf und Zu gibt, sondern langfristig gehandelt wird.
Interview: Claudia Schuri