LOCKDOWN

Immer mehr Länder setzen auf die Luca-App

von Redaktion

Eine bundesweit einheitliche Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung soll den Weg aus dem Lockdown erleichtern. Und es zeichnet sich ab, dass es die „Luca-App“ wird. Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, und Baden-Württemberg nutzen die App schon, acht weitere Länder verhandeln unter der Federführung Niedersachsens über die Einführung. Die Verträge sollen bis spätestens Ende März stehen, sagte eine Sprecherin des Corona-Krisenstabs gestern in Hannover. Mit der App will Niedersachsen dann ab 6. April Modellprojekte zur Öffnung von Handel, Kultur und Außengastronomie starten.

Auch Bayern plant solche Modellprojekte in acht Regionen. Wo, werde kommende Woche entschieden, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek gestern. Zur Luca-App hieß es aus dem Digitalministerium, man bereite „aktuell die Beschaffung einer Lösung für die digitale Gästeregistrierung in Bayern vor“. Verschiedene Systeme würden geprüft. Dass es auf die Luca-App hinausläuft, ist wahrscheinlich, denn die Ministerpräsidenten der Länder haben sich laut Bundesgesundheitsministerium darauf verständigt, eine einheitliche App zu nutzen.

Die Idee der Luca-App: Die Nutzer scannen am Eingang etwa eines Restaurants einn QR-Code ein. Wenn sie das Restaurant verlassen, checken sie wieder aus. Im Infektionsfall können über den QR-Code die Kontakte nachverfolgt und alle Personen gewarnt werden, die zur selben Zeit im Restaurant waren. Das soll die Zettelwirtschaft aus der ersten Welle ersetzen. Auch private Treffen können mit „Luca“ dokumentiert werden. Dazu können QR-Codes generiert und mit denen von Freunden und Familie verknüpft werden. Weiter soll „Luca“ negative Testergebnisse dokumentieren können. Die Daten werden nach Angaben der Entwickler anonym und verschlüsselt gespeichert. Von Wirten und Veranstaltern können sie nicht eingesehen werden.

Entwickelt wurde die App von drei Berlinern – mit der Unterstützung von Kulturschaffenden wie dem Rapper Smudo von den „Fantastischen Vier“. Smudo nutzt seine Prominenz, um das Projekt bekannt zu machen.

Und was wird aus der Corona-Warn-App? Laut Bundesgesundheitsministerium soll sie bis nach Ostern auch eine Event-Registrierung haben. „Wir arbeiten daran, dass beide Systeme die QR-Codes erkennen, die man bei Veranstaltungen einscannen soll“, so eine Sprecherin. Hauptaufgabe der Corona-App bleibe aber, vor privaten Risiko-Kontakten zu warnen. Die Luca-App solle vor allem die Zettel überflüssig machen. Ob man am Ende nur noch über die Apps in Restaurants, Geschäfte oder Konzerte darf, dazu gab es gestern keine Auskunft.  wha

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