MIGRATION

Mexiko schickt 8700 Soldaten in Grenzgebiete

von Redaktion

Im Kampf gegen die illegale Migration in die USA hat Mexiko mehr als 8700 Soldaten an seine Grenzen geschickt. Die Soldaten und Mitglieder der Nationalgarde seien an 347 Kontrollstellen entlang der Migrationsrouten im Einsatz, sagte Mexikos Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte von Mexiko in die USA hat zuletzt deutlich zugenommen – wobei Mexiko für viele Migranten nur Durchgangsland ist.

Zwischen dem 1. Januar und dem 21. März seien 31 492 Migranten ohne Papiere für Einreise oder Aufenthalt gezählt worden, die über die südmexikanische Grenze gekommen seien, teilte das mexikanische Institut für Migration (INM) am Mittwoch mit. Dies seien rund 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Einen starken Anstieg der Migrantenzahl hatten zuvor auch die US-Behörden an der mexikanischen Grenze gemeldet. Die meisten Migranten aus Mittelamerika versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen.

Bei Kontrollen auf Autobahnen, Straßen, Flughäfen und in Frachtzügen in Mexiko seien insgesamt mehr als 3400 minderjährige Migranten entdeckt worden, von denen knapp über 2100 in Begleitung eines oder mehrerer Erwachsenen gewesen seien, teilte das INM weiter mit. 1300 seien ohne ihre Eltern unterwegs gewesen und befänden sich nun in staatlichen Einrichtungen.

Mexikaner setzen jetzt Drohnen ein

Die Mehrzahl der Migranten kommt aus Honduras, Guatemala und El Salvador. Die mexikanische Regierung will die Grenzstreifen nun verstärkt mit Drohnen und Nachtsichtgeräten ausstatten. Ziel sei es, junge Migranten vor der „Ausbeutung durch kriminelle Netzwerke“ zu schützen. Mexiko will aber wohl auch neuen Ärger mit den USA vermeiden. Unter Präsident Donald Trump hatte es krisenhafte Zeiten gegeben. Trump wollte die Mexikaner sogar verpflichten, den Grenzzaun, der ein zentraler Bestandteil seines Wahlkampfes war, zu bezahlen. Auf Druck Trumps hatte Mexiko bereits ab Juni 2019 Soldaten eingesetzt, um Migranten an der Durchreise zur US-Grenze zu hindern.

Der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden mit dem Versprechen einer menschlicheren Einwanderungspolitik hat wieder tausende Migranten an die US-Grenze gelockt. Biden hatte mehrere Beschlüsse Trumps zur Einwanderungspolitik außer Kraft gesetzt. So stoppte er den Bau der Mauer zu Mexiko und schlug vor, für elf Millionen Menschen ohne Ausweispapiere in den USA einen Weg zur Erlangung solcher Dokumente aufzuzeigen. Die meisten Migranten flüchten vor Armut, Gewalt und den Folgen zweier verheerender Hurrikane in Mittelamerika.  dpa/afp

Artikel 4 von 4