Eine ganze Seite voller Hoffnung

von Redaktion

Es sind harte Zeiten: Corona schlägt auf die Gesundheit und auf die Seele. Wir haben pünktlich zu Ostern mit elf Menschen aus der Region gesprochen, die sich trotzdem nicht unterkriegen lassen.

Sie gehören zu den Helden der Pandemie: Die Pfleger Benjamin Priester, 32, und Patrick Angerer, 42, arbeiten in leitenden Positionen auf zwei unterschiedlichen Intensivstationen im Klinikum Großhadern. „Das letzte Jahr war eine Achterbahnfahrt der Gefühle“, sagt Angerer. Am Anfang sei die Unsicherheit groß gewesen, sagt Priester: „Es war ein bisschen, wie wenn man zum ersten Mal Auto fährt und nicht genau weiß, was zu tun ist. Inzwischen haben wir Erfahrung.“ Er warnt, dass nicht nur vorerkrankte oder alte Patienten auf der Intensivstation landen: „Der jüngste Patient bei mir war 31, sportlich und gesund.“

Die Arbeitsbelastung ist enorm. „Wir sind immer voll ausgelastet. Es gibt auch kein Pflegepersonal für Reservebetten“, berichtet er. Zeitweise hätten Tumor-Operationen verschoben werden müssen. „Die Spätfolgen sind noch gar nicht absehbar.“ Die letzten Monate waren anstrengend für die Klinikmitarbeiter. „Es zehrt schon ganz schön“, sagt Angerer. „Wir hangeln uns von Hürde zu Hürde.“ Trotzdem gibt es auch schöne Momente: „Wenn es jemand geschafft hat, dann motiviert das sehr.“

Die Pfleger kämpfen weiter – und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. „Es wird ein Leben nach Corona geben“, sagt Benjamin Priester, der nebenberuflich Pflegemanagement studiert. Dann möchte er wieder ins Stadion und den FC Bayern anfeuern. Und reisen. Auch Patrick Angerer freut sich auf die Zeit, in der man endlich bedenkenlos Urlaub machen kann: „Ich möchte sehr gerne mal wieder den Strand sehen“, sagt er. „Und mich einfach irgendwo hinsetzen, einen Kaffee trinken und mich mit Leuten austauschen.“ TEXTE: CLAUDIA SCHURI

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