Wenn das alles vorbei ist, wird Luca (17) nach Hause fahren. In die Pfalz und in die italienischen Marken. Familie und Freunde treffen, im Meer baden – „auch wenn es Winter wäre“. Wann Lucas Traum Realität wird, das weiß zur Stunde niemand: Auf Station G9 wartet er seit Mitte Februar auf ein Spenderherz – vorläufiger Endpunkt seiner Leidensgeschichte, die am Tage seiner Geburt begann. „Ich kam mit einem halben Herzen zur Welt. Die rechte Herzkammer fehlte.“ Viermal wurde Baby Luca operiert. Dann ging es dem Kleinen gut.
In der Folge seines Herzproblems erlitt Luca mit 13 Jahren eine Eiweiß-Enteropathie – eine schwere Darmerkrankung, die ihn massiv schwächte. Zeitgleich musste er wegen eines drohenden Aorten-Verschlusses operiert werden. Er bekam eine mechanische Herzklappe, nur eine Woche später einen Herzschrittmacher. Im Februar wurde ihm nun das Berlin-Heart – ein Kunstherz – eingesetzt. Seine Eltern Christine und Rocco Aldo Nappa erleichtern ihm die schwere Zeit mit lieben Überraschungen: „Bald darf ich mal meine Katze Miko im Patientengarten streicheln.“ In Lucas Hoffnung mischen sich Fragen: „Wissen die Leute, dass niemand für uns stirbt, dass sie uns aber nach ihrem Tod mit dem Organspenderausweis ein neues Leben schenken können?“ Und: „Zehn Prozent aller Spenderherzen kommen beschädigt an. Was wäre, wenn ich aus der Narkose erwache – und alles war umsonst?“