Bier mit Verzögerung – warum München erst am Mittwoch öffnet

von Redaktion

Unverständnis über die Biergarten-Regelung in der Landeshauptstadt – ein Überblick über die nächsten Öffnungsschritte in der Region

München – Der Weg zur ersten Biergarten-Mass ist in der Landeshauptstadt besonders beschwerlich. Am Freitag hieß es vonseiten der Stadt noch, am Dienstag darf geöffnet werden. Dem schob das Gesundheitsministerium aber einen Riegel vor und vertröstete die Münchner auf Mittwoch. Grund der Verwirrung ist der Paragraf 27 der zwölften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Im Gegensatz zu anderen Lockerungen muss die Öffnung der Außengastronomie per Allgemeinverfügung erlassen werden. Der muss das Gesundheitsministerium zustimmen. Als Puffer bis zur Umsetzung hat das Ministerium zwei Tage festgelegt. Daher gelten die Lockerungen erst ab dem achten Tag, nachdem die Inzidenz unter 100 lag. In München ist das der Mittwoch – übrigens ein Regentag, an dem es schütten soll.

Wolfgang Fischer vom Händlerverband City Partner München hat nur noch Hohn für die Regelung übrig. „Diese neuerliche Volte des Gesundheitsministeriums verstehe, wer will“, sagt er, „aber egal, das Wichtigste: In den Geschäften des nicht-täglichen Bedarfs entfällt ab Dienstag die Testpflicht und dann eben einen Tag später dürfen auch die Außengastronomie, Kultureinrichtungen und Kinos endlich wieder öffnen – zumindest so dem Gesundheitsministerium in der Zwischenzeit nicht noch mehr Hindernisse einfallen.“

Nicht alle Wirte nutzen die Gelegenheit am Mittwoch sofort. Am Chinesischen Turm soll’s frühestens am Donnerstag losgehen. Der Hofbräukeller am Wiener Platz legt dagegen einen Frühstart hin: Hier beginnt der Biergartenbetrieb definitiv morgen, auch wenn wegen Regen nur wenige Gäste kommen sollten. Ähnlich hält’s der Biergarten am Viktualienmarkt: Im Herzen der Stadt soll man sich morgen auf alle Fälle zuprosten.

In den meisten Landkreisen in der Region – außer in Landsberg, Garmisch-Partenkirchen und Starnberg – sind die Biergärten noch geschlossen. Aber nicht mehr lange. Der Landkreis Erding, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 95, hat gestern weitere Öffnungsschritte beim Gesundheitsministerium beantragt. Die Außengastronomie könnte im Laufe dieser Woche öffnen. Am Flughafen öffnet der Airbräu-Biergarten am Mittwoch.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Fürstenfeldbruck schwankt immer zwischen knapp über und knapp unter 100. Deswegen gibt es bisher keine konkreten Öffnungstermine.

Der Landkreis München hat den Schwellen-Inzidenzwert von 100 am 5. Mai erstmals unterschritten, demnach kann die Außengastronomie am Mittwoch wieder geöffnet werden. Einkaufsläden kann man nach vorheriger Terminbuchung bereits seit heute wieder ohne Vorzeigen eines negativen Corona-Tests besuchen. Im Landkreis Freising lag die Sieben-Tage-Inzidenz erst seit gestern wieder unter 100. Frühestens nächsten Dienstag kann man damit zum ersten Mal in den Biergarten, wenn es keinen weiteren Ausreißer nach oben gibt.

Gespanntes Warten herrscht im Landkreis Weilheim-Schongau. Den dritten Tag in Folge liegt die Sieben-Tage-Inzidenz knapp unter der Hunderter-Marke. Sollte es auch morgen so sein, könnten die Biergärten am Freitag öffnen. Doch die Euphorie hält sich in Grenzen, weil die Zahlen immer noch gefährlich nah an der 100 sind.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen könnte die Außengastronomie ebenfalls am Freitag wieder öffnen. Im Landkreis Dachau müssen die Menschen geduldiger sein – der Handel könnte, wenn die Infektionslage sich nicht verschlechtert, am Samstag öffnen. Die Außengastronomie einen Tag später, am Sonntag.

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