HINTERGRUND

Die Halle Der Investor

von Redaktion

Die „Dampflokrichthalle“ oder „Halle 24“, heute Heimat der „Motorworld“, war einst Teil des Bahnausbesserungswerks. 1916 erwarb der Rüstungsbetrieb Krupp das riesige Areal in Freimann. 1919 kaufte es dann der Oberfranke Fritz Neumeyer, stellte Wasserkraft-Turbinen her und reparierte Loks für die Deutsche Reichsbahn. 1925 übernahm die Bahn das Werk samt Grundbesitz und Wohnimmobilien. Das sogenannte Reichsbahnausbesserungswerk geriet 1933 unter den Einfluss der Nationalsozialisten, wurde zum Ort von Zwangsarbeit. Die Dampflokrichthalle selbst entstand von 1938 bis 1942. Dort wurden Lokomotiven und Güterwagen instand gesetzt. Bis 1953. Die Bahn vermietete oder ersetzte Gebäude. So entstand auch das MOC-Veranstaltungscenter. Teile des Areals kamen unter Denkmalschutz, darunter die „Halle 24“ und das Zenith. Als die Bahn 1995 das Werk final schloss, stand die „Halle 24“ leer und fand vor elf Jahren in Andreas Dünkel einen Investor. In der linken Hälfte ist sein Oldtimer-Paradies, in der anderen ein Bauhaus-Baumarkt. Von den übrigen alten Gebäuden stehen die meisten nicht mehr.

Andreas Dünkel, 57, stammt aus Schemmerhofen im Kreis Biberach-Riss in Baden-Württemberg. Die Dünkels sind Unternehmer. Der Großvater gründete die Kieswerke Dünkel, 1996 kam die „Activ-Group“ dazu, die Immobilien entwickelt. „Meine drei Brüder und ich sind schon mit dieser Autobegeisterung auf die Welt gekommen. Wir konnten kaum laufen, da sind wir schon Motorrad gefahren“, sagte Andreas Dünkel unserer Zeitung. Die Motorworld-Gruppe ist sein Baby. Motorwelten wie in München gibt es schon in Köln-Rheinland und am alten württembergischen Landesflughafen Böblingen. Jene in der Zeche Ewald ist in Teilbetrieb, auf Mallorca und in Luxemburg sind weitere in Planung. Zudem sind etwas kleinere „Motorworld Manufakturen“ in Metzingen, Berlin, Zürich und Rüsselsheim bereits in Teilbetrieb. Die Projekte entstehen an besonderen, meist denkmalgeschützten Orten und sind entsprechend schwer zu kalkulieren. 85 Millionen Euro wollte Dünkel in München investieren, geworden sind es über 200 Millionen.  wha

Öffnungszeiten

Mo.–Sa. 7.30 bis 22 Uhr; So./Feiertage 10 bis 22 Uhr.

Adresse: München, am Ausbesserungswerk 8

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