So gestalten Sie ihren Garten ohne zu viel Aufwand grün und tierfreundlich

von Redaktion

Karin Greiner ist Diplom-Biologin, Buchautorin und Dozentin rund um die Themen Natur, Pflanzen, Kräuter und Garten sowie seit über 15 Jahren Pflanzenexpertin beim Bayerischen Rundfunk. Ein schöner und umweltfreundlicher Garten, sagt sie, ist gar nicht so schwer.

Wie wird mein Garten tier- und umweltfreundlicher?

„Ich würde empfehlen, so viel wie möglich heimische Wildpflanzen zu integrieren. Daran sind die Tiere angepasst und da fühlen sie sich am wohlsten. Oftmals sind solche heimischen Wildpflanzen – an der richtigen Stelle gepflanzt – auch wesentlich pflegeleichter als viele Prachtstauden, die wir so kennen. Man muss sich dann gar nicht groß darum kümmern. Wenn man einfach sagt ,dann wachs eben du, der du dich hier wohl fühlst‘ und man nichts erzwingen möchte, fährt man damit in der Regel sehr gut.“

Welche Pflanzen eignen sich dafür?

„Zum Beispiel die Schafgarbe. Davon gibt es Wild- und Zuchtformen. Da ist aber kein großer Unterschied, man kann nehmen, was man gerne hätte. Das sind sehr pflegeleichte, trockenheitsverträgliche und langblühende Stauden. Sie bieten sowohl dem Gärtner selbst etwas fürs Auge als auch vielen Insekten. Vor allem, wenn man die Stängel über den Winter stehen lässt. Wenn man die Stauden ausblühen und Früchte bilden lässt, bietet das vielen Vögeln Nahrung.“

Welche Pflanzen sind besonders für Bienen ideal?

„Für Bienen ist eine Vielzahl an Pflanzen ideal. Alles, was ungefüllt oder höchstens halbgefüllt ist. Da gibt es nicht die Bienenpflanze, sondern verschiedenste. Man sollte darauf achten, Pflanzen, die zu jeder Jahreszeit blühen, im Garten zu halten – vom Frühling bis in den tiefen Herbst hinein. Das kann man gut machen, indem man jetzt noch spätblühende Stauden für den Herbst pflanzt. Wie die Astern und die Sonnenhüte, das lieben die Bienen. Aber es gibt auch einiges im Gemüsebeet: nämlich sämtliche Kräuter. Das ist die Lieblingsspeise der Insekten. Insekten aller Art fliegen auf den Oregano: Der hat eine sehr lange Blütezeit, sieht attraktiv aus und ist das Pizzakraut. Auch Minzen und Melissen sind geeignet. Die Melisse hat sogar den Namen Biene schon in sich, denn Melissa ist griechisch für Biene. Also eine Pflanze perfekt für Bienen gedacht. Sämtliche Kräuter, die tagsüber stark duften, sprechen Bienen an. Nicht nur die Honigbienen, sondern auch Wildbienen, Hummeln und andere Insekten.“ SOPHIE LETTL

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