3 FRAGEN AN
Anna-Lena Meiering, 21, und Tobias Streib, 34, aus Bocholt gehören zu den Glücklichen, die das erste Heimspiel der EM im Stadion mitverfolgen werden. Da für so ein Fußball-Event in München eher wenig los ist, fallen sie in ihrer Fußballausstattung ziemlich auf. Doch die Euphorie fehlt den beiden trotzdem nicht.
Seit wann haben Sie Ihre Karten denn schon?
Wir haben unsere schon im November 2019 gekauft. Dadurch, dass wir Mitglieder im Fan-Club der Nationalmannschaft sind, kommt man in der Regel ein bisschen leichter an die Tickets ran. Wir hätten sogar für drei Spiele hier in München Karten gehabt, gegen Frankreich, dann Ungarn und sogar für das Viertelfinale – natürlich nur, wenn Deutschland gut dabei gewesen wäre. Als dann die Auslosung stattfand wegen der verringerten Zuschauerkapazität, haben wir zum Glück das beste Spiel bekommen, eben das gegen Frankreich.
Erschwert Corona jetzt noch den Stadionbesuch für Sie in irgendeiner Weise?
Ja, schon ein bisschen. Wir haben den ganzen Montag damit zugebracht, einen Testtermin für den Spieltag zu bekommen, damit wir ihn dann auf das Handy kriegen. Dann waren wir auch bei drei oder vier Testzentren, da klappte das auch irgendwie nicht. Es ist auch normalerweise immer gängig, dass der Fan-Club der Nationalmannschaft Fan-Feste anbietet. Aber da war uns natürlich schon klar: Wegen Corona werden die jetzt höchstwahrscheinlich ausfallen.
Und wie war bisher Ihre Wahrnehmung von der generellen Atmosphäre hier in München?
Also es ist hier schon wirklich sehr wenig los. Teilweise hat man das Gefühl, dass man nur zur Stadtbesichtigung da ist, nicht zum Fußballschauen. Franzosen haben wir bisher kaum gesehen und die Masse an Fans fehlt einfach allgemein. Die Verhältnisse stimmen halt nicht so ganz. Wir laufen hier in der Stadt herum und fallen natürlich durch unsere Deutschlandtrikots und Ausstattung sofort auf. Es haben uns sogar schon manche angesprochen, nach dem Motto: „Ist gerade EM?“ Man kann sich gar nicht vorstellen, dass man bald im Stadion ist, weil es ja sowieso das erste Mal ist seit anderthalb Jahren, dass überhaupt so viele Zuschauer erlaubt sind. Und weil die Stimmung auch einfach nicht so da zu sein scheint. Aber bei uns ist sie natürlich super!
Interview: Charlotte von Stosch