Würzburg – Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat gemeinsam mit Ministerpräsident Markus Söder am Barbarossaplatz einen Trauerkranz niedergelegt. Der OB sprach von seiner Befürchtung, „dass diese Tat eines Täters mit Migrationshintergrund nun reflexartig politisch instrumentalisiert werden könnte“. Es brauche eine umfassende Aufklärung darüber, was aus welchen Motiven passiert sei: „Das sind wir den Opfern schuldig, den Helden, die sich gestern dem Täter in den Weg gestellt haben, und einfach allen, die in unserer Stadt friedlich und ohne jede Spaltung zusammenleben wollen“. In einem offenen Brief warnte er die Würzburger vor Hass. „Ich habe gestern Abend geweint“, schreibt er. „Aber die Verbrechen Einzelner sind niemals auf Bevölkerungsgruppen, Religionen, Staatsangehörigkeiten zurückzuführen“, warnte er. „Auch wir Deutsche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht pauschal verurteilt. Genauso wenig gilt dies jetzt für Somalier oder generell Geflüchtete. Dieses Schubladendenken muss ein Ende haben.“
Schuchardt ist gebürtiger Frankfurter und CDU-Mitglied. Bei der Bürgermeisterwahl war er gemeinsamer Kandidat der CSU, FDP und der Würzburger Liste. Deswegen ist er der einzige bayerische CDU-Rathauschef. sts/epd