IN KÜRZE

Afghanische Frauenrechtlerin ist in Deutschland Baerbock schießt gegen Söders Windrad-Politik

von Redaktion

Die vor den Taliban geflohene afghanische Frauenrechtlerin Sarifa Ghafari ist in Deutschland. Wie die Staatskanzlei in NordrheinWestfalen (NRW) mitteilte, traf die ehemalige Bürgermeisterin der afghanischen Stadt Maidan am Montagabend mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zusammen. Ghafari sei mit ihrer Familie am Flughafen Köln-Bonn angekommen.

Seit der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht befürchten vor allem Frauen eine neue Schreckensherrschaft der Taliban wie jene von 1996 bis 2001. Damals hatten die Islamisten eine extrem rigide Auslegung der Scharia, des islamischen Rechts, verhängt. Frauen durften nicht arbeiten oder ohne Mann das Haus verlassen. Mädchenschulen wurden von den Taliban geschlossen.

Laschet erklärte gestern, Nordrhein-Westfalen wolle „in einem ersten Schritt“ 800 afghanische Ortskräfte und deren Familien aufnehmen. Auch besonders gefährdeten Frauen, die nicht als Ortskräfte tätig waren, solle eine Aufnahme ermöglicht werden. Dazu zählten etwa Bürgerrechtlerinnen, Künstlerinnen oder Journalistinnen und ihre Familien. Zudem plädierte er für eine längstmögliche Fortsetzung der Evakuierungsflüge.  dpa

Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat ihr Ziel bekräftigt, den Kohleausstieg von 2038 auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Dazu brauche es Windräder und Solaranlagen, sagte Baerbock im Interview mit dem Magazin „Stern“. „Das heißt, auf jedes neue Dach eine Solaranlage und zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft nutzen.“ Baerbock griff in diesem Zusammenhang Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) an. „Was nicht mehr geht: Dass Markus Söder sich hinstellt und einen Klimaruck fordert, aber in Bayern Regeln macht, die den Bau von neuen Windrädern de facto verhindern.“ Der Umbau des Industriestandorts hin zur klimaneutralen Produktionsweise brauche so große Mengen erneuerbaren Stroms, „da kann Herr Söder nicht sagen: In Bayern scheint mehr Sonne, ich will nur Solarkraft. Wir brauchen beides.“ Das Thema Klimaschutz dürfe nicht die Bevölkerung spalten, mahnte Baerbock weiter. Dies gelte auch für den Verkehr. Nicht alle Menschen wohnten in Großstädten, wo sie leicht Bus und Bahn fahren können. „Auf dem Land braucht man Autos“, sagte Baerbock. Es gehe vor allem darum: „Alle Menschen müssen sich saubere Autos leisten können. Wir müssen dafür sorgen, dass eine Alleinerziehende oder eine Krankenschwester sich zumindest ein gebrauchtes E-Auto kaufen können.“  dpa

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