Hitlergruß im Einkaufszentrum

von Redaktion

15-Jähriger stellte einen Rassisten zur Rede

München – Dezember 2019: In den Gängen der Motorama Ladenstadt am Gasteig wuselt es. Viele Münchner erledigen die letzten Weihnachtseinkäufe. Fabio Feldkamp und seine vier Freunde essen im Einkaufszentrum zu Mittag. Gleich müssen sie wieder zur Schule. Doch Feldkamp weigert sich zu gehen. Das Verhalten eines Mannes macht den damals 15-Jährigen völlig fassungslos.

„Da war ein Mann, der durch die Gänge lief und permanent ,Heil Hitler‘ gerufen hat“, erinnert sich Feldkamp. Dazu ballte er die Faust und riss den rechten Arm nach oben. „Ein Freund von mir hat arabische Wurzeln und hat ihn nur belächelt, aber ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen.“ Bemerkt hätten die lauten Anfeindungen und den verbotenen Hitlergruß damals viele Besucher im Einkaufszentrum. „Eingeschritten ist aber niemand“, sagt Feldkamp, der in seinem Leben schon öfter mit Rassismus zu kämpfen hatte.

Feldkamp ging zu dem Mann: „Ich war nicht aggressiv, habe ihm aber gesagt, dass er damit aufhören soll. Diese Zeiten sind schließlich vorbei.“ Daraufhin schlug der 56-Jährige dem Schüler ins Gesicht. Feldkamps Freunde riefen die Polizei, die den Rassisten ohne festen Wohnsitz in Deutschland wenig später festnehmen konnte.

„Ich konnte einfach nicht wegschauen“, sagt der heute 17-Jährige. Nach seinem Abschluss an der FOS ist es sein Traum, Polizist zu werden.

Artikel 4 von 8