Wüst soll Laschets NRW-Nachfolger werden

von Redaktion

Düsseldorf – Nach dem Bundestagswahldebakel der Union kommt in Nordrhein-Westfalen Fahrt in die Nachfolgedebatte um Ministerpräsident Laschet. Die besten Aussichten hat Verkehrsminister Hendrik Wüst. Er soll nach Informationen unserer Zeitung neuer Ministerpräsident werden, wenn Armin Laschet ganz nach Berlin wechselt. Wüst könnte dann direkt Ministerpräsident werden und mit einem Amtsbonus als Spitzenkandidat in die Wahl im Mai 2022 ziehen.

Der CDU-Landesvorstand habe in seiner Sitzung am Montagabend zwar nicht über einen Kandidaten abgestimmt, doch den eindeutigen Wunsch geäußert, Wüst zum Laschet-Nachfolger zu machen, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Dem Landesvorstand sei es wichtig, dass es zu keiner Zerreißprobe um den neuen Ministerpräsidenten und Spitzenkandidaten komme. Außerdem wurde der Wunsch laut, dass die Nachfolge für Armin Laschet als Ministerpräsident und CDU-Landeschef in NRW in eine Hand gelegt werde.

CDU-Generalsekretär Josef Hovenjürgen dementierte die Nachricht, dass sich der Landesvorstand bereits auf Hendrik Wüst festgelegt habe. Der Fahrplan für die inhaltliche und personelle Neuaufstellung stehe. Auf dem Landesparteitag am 23. Oktober in Bielefeld werde ein neuer Landesvorstand gewählt. Bereits „deutlich früher“ werde Laschet dem Landesvorstand „einen Personalvorschlag unterbreiten, der den Erfolg der NRW-CDU auch in Zukunft garantiert“, so Hovenjürgen. Aus dem Landesvorstand war dennoch zu hören, dass es auf Wüst hinauslaufen soll und dieser auf eine starke Mehrheit zählen könne.

Neben Hendrik Wüst galten Landesbauministerin Ina Scharrenbach und Innenminister Herbert Reul als potenzielle Laschet-Erben. Beide verfügen aber über kein Landtagsmandat. Das ist nach der NRW-Landesverfassung allerdings Voraussetzung, um Ministerpräsident in dem Bundesland zu werden. Wenn also der Spitzenkandidat der CDU mit einem Amtsbonus in den Wahlkampf ziehen soll, dann spricht das für den 46-jährigen Münsterländer Wüst. Er könnte beide Spitzenämter in einer Person vereinen – so wie vom Landesvorstand gewünscht ist. Zu Beginn der kommenden Woche soll die Entscheidung endgültig fallen. Armin Laschet werde in den nächsten Tagen die Gespräche moderieren, teilte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen mit. Laschet hatte im Wahlkampf immer wieder betont, dass es für ihn keinen Rückfahrschein gebe, wenn er nach Berlin wechselt. Sollte er spätestens zum 26. Oktober – dann konstituiert sich der neue Bundestag – sein Bundestagsmandat annehmen, kann er laut der nordrhein-westfälischen Landesverfassung nicht länger Ministerpräsident bleiben.

ANDREAS WARTALA

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