Polt im Prinz-Carl-Palais – so verlief die Preisverleihung mit dem Ministerpräsidenten

von Redaktion

Es gibt da so eine Polt-Nummer. Er spielt einen Sammler, einen CSU-Sammler, einen Mann, der Raritäten von christsozialen Berühmtheiten sammelt. „Ich habe drei Original-Barthaare vom Alois Hundhammer“, sagt Polt in dem Sketch. „Ich habe den Knochen von der Lieblingsschweinshaxe von Franz Josef Strauß.“

Dann holt er das Allerwertvollste aus der Hosentasche, ein Überbleibsel des berühmten Besuchs von Angela Merkel bei Edmund Stoiber anno 2002, als die K-Frage entschieden wurde. „Das ist die Originalwursthaut von der Weißwurst, die in Wolfratshausen damals verzehrt wurde.“ Gestern hat der einzigartige CSU-Sammler und CSU-Beobachter Gerhard Polt ein weiteres Prachtstück geschenkt bekommen – den Bayerischen Verdienstorden. Verliehen im Prinz-Carl-Palais in München, Franz-Josef-Strauß-Ring 5. Verliehen von Ministerpräsident Markus Söder.

Es war ein einzigartiger Moment – Bayerns berühmtester lebender Kabarettist in der weiß-blauen Herzkammer. „Sie haben damit freien Zugang zur bayerischen Seenschifffahrt und zu bayerischen Museen“, sagte Söder in dem prunkvollen Saal zu Polt. Danach hielt er seine Laudatio. „Ich bin 54 Jahre alt und seit ich denken kann, haben Sie mich begleitet.“

Söder würdigte, dass Polt in seinen Programmen weder den Papst, Politiker, Beamte, Neureiche noch die CSU schone. „Ganz Bayern ist stolz auf Sie. Sie sind ein Menschenkenner und ein gnadenloser Beobachter.“ Dann erklärte der Ministerpräsident noch, dass er Polt höchstpersönlich für den Orden vorgeschlagen habe. Um ihn Sekunden später feierlich zu überreichen. „Ich sage Dankeschön“, sagte Polt. „Wirklich, das meine ich so.“ Natürlich sei in seinen Programmen x-mal die CSU vorgekommen, sagte der Geehrte, „aber es wäre falsch zu glauben, dass das mein Lebenszweck gewesen wäre“. Will heißen: Ein kabarettistisches Leben ohne die CSU ist in Bayern möglich, aber, sind wir ehrlich, auch ein bisschen sinnlos. Zum Abschluss sagte Polt: „Die Preise suchen sich unerbittlich ihren Träger.“ Dann verließ er das Prinz-Carl-Palais. Wieder ein Sammlerstück, ein Stück Bayern reicher. STEFAN SESSLER

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