Sogar Dinosaurier-Eier wurden in Garching schon durchleuchtet

von Redaktion

In Forschungsreaktoren wird kein Strom erzeugt so wie in Atomkraftwerken. Sie dienen allein Forschungs- und Ausbildungszwecken sowie der Produktion von Radionukliden, die in vielen Bereichen der Technik und Naturwissenschaft sowie in der Medizin verwendet werden. Radionuklide sind instabile, also radioaktive Nuklide. Ein Nuklid ist ein Atomkern mit einer bestimmten Zahl an Protonen und Neutronen. Wissenschaftler bestrahlen zum Beispiel Tumorgewebe mit Neutronen.

Der Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München ist bei Wissenschaftlern auf der ganzen Welt bekannt. Neutronen aus der Kernspaltung haben im Vergleich zu anderen Forschungsmethoden, etwa Röntgenstrahlung, zahlreiche Vorteile. Sie können Materialien durchdringen und Informationen über Aufbau und magnetische Eigenschaften liefern – und das zerstörungsfrei. Wissenschaftler können durch die Bestrahlung mit Neutronen sowohl 2D-Bilder als auch dreidimensionale Nachbildungen des Forschungsobjekts anfertigen. Auch eine sehr genaue Bestimmung der Elementzusammensetzung von Proben ist möglich. Forscher durchleuchteten so an der Technischen Universität (TUM) in Garching schon versteinerte Eier eines Dinosauriers der Gattung Oviraptor – was so viel wie Eierdieb bedeutet. Die rund 70 Millionen Jahre alten Eier wurden in China entdeckt und beinhalten versteinerte Embryos. Durch das gezielte Beschießen mit Neutronen konnten die Forscher ins Innere der Eier schauen, ohne sie zerstören zu müssen. Erkenntnisse werden in Garching auch über Lithium-Ionen-Batterien und Antibiotika gewonnen.  mw/wha

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