Spionage-Angst im deutschen Team

von Redaktion

Hamburg – Bei den deutschen Wintersportstars geht neben der Vorfreude auch die Angst vor Cyberattacken um. Die Sportler sollen aus Furcht vor Spionage in Peking keine persönlichen Handys benutzen, selbst der Auslandsgeheimdienst BND wurde eingeschaltet. „Wen sollst du sonst dazu fragen? Wir mussten uns an irgendwen wenden“, sagte Alpin-Chef Wolfgang Maier. Der Nachrichtendienst habe geraten, Informationen zum Wachsen von Skiern oder der Materialforschung „zu Hause zu lassen“ und Geräte mitzunehmen, „auf denen nur das Notwendigste drauf ist“. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) riet den Athleten, nur Wegwerf-Handys zu benutzen. „Ich bin ganz ehrlich: Wenn man so einen Rat gibt, hat man kein gutes Gefühl dabei, sonst würde man diesen Rat ja gar nicht erst geben“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Besonders heikel scheint die Olympia-App „My2022“ zu sein, die alle Sportler, Trainer und Funktionäre auf einem Smartphone installieren und private Gesundheits- sowie Reisedaten hinterlegen müssen, um in China einreisen zu dürfen. Offiziell soll dadurch die Kontaktnachverfolgung bei positiven Coronatests verbessert werden. Experten befürchten jedoch Lauschangriffe.  sid

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