Bairisch – das spielt im Leben von Raphaela Maier, 37, eine große Rolle. Zum einen, weil sie die Iberl-Bühne, das bayerische Theater ihres 2021 verstorbenen Ehemannes Georg Maier, weiterführt. Zum anderen, weil sie Dialekt und Traditionen mit viel Herzblut an Kinder weitergeben möchte, allen voran an ihre eigene Tochter Marie, 3.
„,Bairisch ist kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache‘, das hat mein Mann immer gesagt. Es ist ein Lebensgefühl“, sagt Raphaela Maier. Deshalb wird auch auf der Iberl-Bühne konsequent Bairisch gesprochen, nur in Ausnahmen gibt es mal eine Rolle auf Hochdeutsch. „Natürlich rätselt so mancher Zuagroaste im Publikum zum Beispiel, was der Titel unseres Stücks ,Sauber Brazzelt‘, also richtig reingelegt, bedeutet“, erzählt die Schauspielerin. „Aber wir wollen den Dialekt lebendig halten und freuen uns, wenn die jüngeren Gäste am Ende sagen: ,Schee war’s, so hot d’Oma no gredt‘.“ Auch bayerische Traditionen dürfen nicht in Vergessenheit geraten – große wie kleine, findet sie. „Meiner dreieinhalb Jahre alten Tochter Marie zeige ich deshalb an Ostern immer Eierbecken und Eierscheim.“
Natürlich spricht sie auch mit ihr Bairisch. „Sonst dreht sich ihr Papa im Grab um“, sagt sie. Maiers Lieblingswort ist übrigens Schnadahüpferl, ein meist gereimter, lustiger Vierzeiler. „Viel Text mit wenig Sinn“, schmunzelt sie.
Mia san mia – was macht jetzt einen typischen Bayern für sie aus? Da muss Raphaela Maier nicht lange überlegen: „Dass er immer erst ,Naa‘ sagt – obwohl er das gar nicht meint.“ Und: „Nur ein Bayer kann ,du bleede Sau‘ sagen und es gar nicht böse meinen. Bei uns macht eben der Ton die Musik.“