München – Der Luftraum über den EU-Staaten wird für russische Flieger komplett geschlossen. Das haben die EU-Außenminister am Sonntagabend entschieden, wie EU-Chefdiplomat Josep Borrell in Brüssel mitteilte. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte den Schritt bereits vorher angekündigt. Sie betonte, der Luftraum werde für jedes russische Flugzeug gesperrt sein, auch für die Privatjets von Oligarchen. In den vergangenen Tagen hatten bereits einzelne Länder – darunter Deutschland – ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt beziehungsweise dies angekündigt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing etwa hatte in der Nacht zum Sonntag mitgeteilt, er befürworte eine entsprechende Schließung des deutschen Luftraums und habe angeordnet, alles dafür vorzubereiten. Nun dürfen russische Flugzeuge nur noch in wenigen Ausnahmen, etwa für humanitäre Zwecke, den deutschen Luftraum nutzen, wie aus Angaben der Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol hervorgeht. Neben Deutschland hatten zuvor etwa schon Polen, Italien, Belgien, Irland sowie die baltischen und skandinavischen EU-Staaten diesen Schritt angekündigt und umgesetzt. In der Nacht zum Sonntag hatte auch Russland seinen Luftraum für Flugzeuge aus Lettland, Estland und Litauen sowie Slowenien geschlossen.
Lufthansa reagiert
Die Lufthansa hat ihre Flugpläne nach Fernost umgestellt. Den russischen Luftraum will der Konzern mindestens für die kommenden sieben Tage mit Fracht- und Passagierflugzeugen meiden. Damit sind erhebliche Umplanungen bei Flügen nach China, Japan und Korea notwendig. Die Flugzeuge sollen Russland südlich umfliegen.
In der Nacht zum Sonntag waren laut Lufthansa zwei Passagierjets umgekehrt und nach Deutschland zurückgeflogen. Am Sonntag wurde eine Verbindung nach Seoul umgeplant und fünf Flüge von Frankfurt und München zu russischen Zielen gestrichen. Eine genaue Anzahl betroffener Passagiere nannte die Fluggesellschaft nicht. wha