Scharnitz – Die Stimmung ist „sehr angespannt“, sagt Romina Reinpold. „Die Menschen haben Panik.“ Mit wachsender Sorge beobachtet sie seit einigen Tagen den Betrieb ihrer Tankstelle im Mittenwalder Nachbar- und Grenzort Scharnitz. Menschen stehen mit Kanistern an den Zapfsäulen, hamstern Benzin, eine lange Warteschlange bildet sich vor der Kasse. Einheimische reihen sich neben Tagesausflüglern ein, Berufsfahrer neben Skiurlaubern. „Sie haben Angst, bald nichts mehr zu bekommen“, verdeutlicht Reinpold. An den Tankstellen im Grenzgebiet wird Sprit seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs Mangelware.
Am Sonntag um 15.30 Uhr war der Sprit dann alle und Reinpold und ihr Team verschlossen die Zapfhähne mit Kabelbindern. „Wir müssen 1000 Liter im Tank behalten“, erklärt sie. Sonst würde es am Boden zu Ablagerungen kommen. Doch dann kamen Menschen, zwickten die Kabelbinder panisch durch und tankten unaufhaltbar. „Es ist verrückt, was hier passiert zurzeit.“ Die Sorgen seien aber berechtigt. joho