„Ich habe ein geschenktes Leben“

von Redaktion

München – Hoffnung muss man sich erarbeiten, davon ist Professor Dr. Bruno Reichart (79) überzeugt. Über Jahrzehnte hat der legendäre Herzchirurg seinen Patienten neben Zuversicht stets Disziplin eingeimpft. Wer von ihm gerettet werden wollte, der musste auch selbst etwas dafür tun: „Ich habe von meinen Patienten immer erwartet, dass sie kämpfen. Sie dürfen niemals aufgeben. Diese Einstellung ist entscheidend“, sagte er unserer Zeitung im Interview.

Der Patient Bernd Ullrich hat genau das beherzigt. „Ich habe ein geschenktes Leben“, erzählte er uns vor fünf Jahren. Damals lebte er bereits 34 Jahre mit einem künstlichen Herzen, das ihm Prof. Reichart eingepflanzt hatte. „In all den Jahren durfte ich so viel Schönes erleben, da wird man dankbar und demütig.“ Weil es nie genügend Spender geben wird, setzt Reichart seine Hoffnung auf Xenotransplantationen. Anlässlich des 50. Jubiläums der ersten Herztransplantation 1967 in Südafrika hat der Experte ein Buch geschrieben: „Herzensangelegenheiten“ (Fischer-Verlag). Reichart ist für so ein Buch prädestiniert – schließlich hat er 1984 das Chefarzt-Erbe von Prof. Dr. Christiaan Barnard in Kapstadt angetreten.  sus

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