München – Der Krieg in der Ukraine hat die Osterpredigten in Bayern geprägt. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, er sehe die Gefahr, in „alte Feindbilder“ zurückzufallen. Damit würde einer „Logik des Kriegs“ gefolgt, wodurch „menschliche Herzen, Köpfe und Seelen über Generationen durch Hass vergiftet“ würden. Es bleibe zu fragen, wie es weitergehen solle. „Wo sind die Zeichen der Hoffnung?“
Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte, Leid und Tod hätten nicht das letzte Wort. Es gehe um die Erneuerung der Seele, „die gebeugt ist, erschöpft ist, fast taub geworden ist über all den Nachrichten von Hass, von Gewalt, von Leid und von Tod in diesen Zeiten“.
In Bamberg rief Erzbischof Ludwig Schick dazu auf, für Sanktionen gegen Russland Einschränkungen zu akzeptieren. Als Beispiele nannte er Abstriche bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Gebrauchsgütern sowie steigende Energiepreise. Außerdem müsse die Selbstverteidigung der Ukraine unterstützt werden. Augsburgs Bischof Bertram Meier wagte die Prognose: „Um des Lebens willen werden wir wohl den Gürtel enger schnallen müssen, wir werden ärmer. Wir müssen die Schöpfung schützen.“ Die Krisen von heute ließen sich nicht mit alten Schablonen lösen. Der Bischof erinnerte daran, dass derzeit von einer Transformation im Lebensstil gesprochen werde. „Ich plädiere für eine ,Osterwende‘. Bevor wir die Energiewende umsetzen, eine Verkehrswende und anderes mehr, brauchen wir eine Wende im Herzen.“ Auch die Kirche müsse sich verändern.