Volker Rastätter ist Sprecher des Mietervereins München. Er sagt: „Der Beschluss der Bundesregierung, erst die Mieter ab 2023 von der Abgabe zu entlasten, steht im Widerspruch zur Koalitionsvereinbarung, die eine Entlastung um 50 Prozent zum 1. Juli 2022 vorsah.“ In Anbetracht der extrem steigenden Energiekosten führe dieser Vertrauensbruch der Mieter in die Bundesregierung zu einer weiteren Belastung. „Die schmalen Schultern müssen wieder mehr tragen als die breiten“, sagt Rastätter. Er befürchtet, dass die neue Regelung einen Anreiz für die Vermieter darstellt, durch energetische Modernisierung ihre Kosten bei der Abgabe zu senken. „Den Preis hierfür zahlen wieder die Mieter, nach der gesetzlichen Regelung sind dies Modernisierungskosten, die auf die Miete umgelegt werden können“, sagt er. „Ungerecht ist, dass ein Vermieter, dessen Gebäude energetisch auf der untersten Stufe steht, nur 90 Prozent der Abgabe zahlen soll, während bei Gebäuden, die auf der obersten Stufe energetisch stehen, der Mieter 100 Prozent zu zahlen hat.“ Das sei keine faire Regelung für die Mieter. mc