Heute leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten leiden laut der „Alzheimer Gesellschaft München“ an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird, so die Prognose, bis 2050 auf rund drei Millionen steigen – sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Dank des medizinischen Fortschritts kann die Erkrankung heutzutage schon in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert werden. Dies gibt den Betroffenen mehr Zeit, sich auf Veränderungen in der Zukunft einzustellen und Dinge frühzeitig zu regeln. In 70 Prozent der Fälle liegt der Demenz eine Alzheimer-Erkrankung zugrunde.
Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahrzehnten – zum Glück. Früher ging man oft verschämt um mit der Diagnose, heute ist Demenz kein Tabuthema mehr. Dies liegt auch daran, dass Prominente die Erkrankung öffentlich machen, etwa die Hollywood-Diva Rita Hayworth, deren Erkrankung 1981 bekannt wurde und eine größere Aufmerksamkeit verschaffte. Oder der US-Präsident Ronald Reagan, der sich 1994 in einem persönlichen Brief an die Bevölkerung zu der kurz zuvor bei ihm diagnostizierten Krankheit bekannte. sas
Nach der Diagnose sollten sich Betroffene und ihre Angehörigen gut informieren und auch Hilfe in Anspruch nehmen. Privatdozentin Dr. Katharina Bürger, Oberärztin am Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung des Uni-Klinikums München und Leiterin der Gedächtnisambulanz (siehe Text links), rät dazu, sich mit dem Verlauf der Krankheit vertraut zu machen und sich zu den Themen Recht und Pflege eingehend beraten zu lassen.
Unterstützung gibt es bei den Alzheimergesellschaften. Diese fungieren zudem als Wegweiser zu den entsprechenden Einrichtungen oder auch Selbsthilfegruppen. Übrigens gibt es auch in den Alten- und Servicezentren der Stadt München Rat und Hilfe. sas