Vilnius – Litauens Staatschef Gitanas Nauseda will beim EU-Gipfel den Streit mit Russland wegen der Transitbeschränkungen zur Ostsee-Exklave Kaliningrad ansprechen. „Der Präsident wird dieses Thema zur Sprache bringen, weil es ein aktuelles Thema in unserem Leben ist und weil Russland Litauen, das EU-Sanktionen umsetzt, mit einer ganzen Reihe von Vergeltungsmaßnahmen gedroht hat“, sagte seine außenpolitische Beraterin. „Unserer Meinung nach wäre es richtig zu sagen, dass dies eine Angelegenheit nicht Litauens, sondern der EU als Ganzes ist. Und dass die EU solidarisch ist, wenn es um die Umsetzung der Sanktionen geht“, sagte die Beraterin am Donnerstag vor einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.
Litauen hatte am Samstag den Transit von Waren, die auf der EU-Sanktionsliste stehen, über sein Territorium in das Gebiet um das frühere Königsberg untersagt. Nach Kaliningrader Darstellung betrifft das 40 bis 50 Prozent aller Transitgüter. Russland hat dies als „illegal“ kritisiert und harte Gegenmaßnahmen gegen das baltische EU- und Nato-Land angedroht. dpa