Die Kostenexplosion bei der zweiten Stammstrecke hat unter Kritikern wie Befürwortern Fassungslosigkeit, aber auch Durchhaltewillen ausgelöst. Hier erste Reaktionen:
„Wir sagen als SPD trotzdem: Wir brauchen die zweite Stammstrecke, und zwar so schnell wie möglich. Der Ball liegt jetzt bei FDP-Verkehrsminister Wissing. Ich gehe fest davon aus, dass er das notwendige Geld bereitstellt.“
Florian von Brunn
SPD-Fraktionschef im Landtag
„Unsere schlimmsten Befürchtungen sind weit übertroffen. Die 2. Stammstrecke macht, wenn überhaupt, nur dann Sinn, wenn die Außenäste der S-Bahn sowie der Bahnnord- und Südring ausgebaut werden. Die Fahrgäste können nicht bis 2037 warten. Deshalb müssen nun diese anderen Maßnahmen vorgezogen werden.“
Markus Büchler
Grünen-Landtagsabgeordneter
„Die Kostenexplosion ist bitter und ärgerlich. Allerdings benötigen Oberbayern und München diese Infrastrukturmaßnahmen dringend, um die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen.“
Florian Streibl
FW-Fraktionschef im Landtag
„Die zweite Stammstrecke ist und bleibt ein Projekt des Freistaats. Beim Controlling hat die Staatsregierung komplett versagt. Die Staatsregierung ist selbst in der Pflicht, eine aktuelle Erklärung der Sicherstellung der Gesamtfinanzierung für den Freistaat abzugeben.“
Sebastian Körber
FDP-Landtagsabgeordneter
„Jetzt ist das Land gefordert. Das Projekt ist Bayerns BER, wir sind in der gleichen Größenordnung bei Kostensteigerung und die Zeitverzögerung ist noch schlimmer. Die Verantwortung dafür liegt bei der Landesregierung unter kräftiger Mithilfe der Stadt und der Deutschen Bahn als Bauherr.“
Andreas Barth
Pro Bahn
„Lieber Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Wir fordern einen sofortigen Baustopp.“
FDP-/Bayernpartei
Stadtratsfraktion
„Der FDP-Verkehrsminister muss die Mittel für Nahverkehrsausbau einmalig auf 15 Milliarden Euro erhöhen, damit die 2. Stammstrecke fertig gebaut werden kann.“
Nikolaus Gradl
Stadtrat der SPD-/Volt-Fraktion
„Ich bin entsetzt über die Zahlen. Eine Verdopplung der Kosten und eine Verzögerung um neun Jahre wären eine Katastrophe für unsere Stadt. Wenn die Zweite Stammstrecke auf absehbare Zeit wegbricht, wackelt die gesamte Verkehrsplanung der nächsten Jahre. Deshalb muss sich der Stadtrat zeitnah mit den Experten der DB zusammensetzen.“
Manuel Pretzl
CSU-Fraktionschef im Stadtrat