HINTERGRUND

Die häufigsten Fehler beim Selbsttest

von Redaktion

Mit frei erhältlichen Selbsttests kann sich jeder daheim auf das Coronavirus testen. Doch auch wenn die beigelegte Beschreibung eigentlich keine Fragen offenlässt, gibt es bei der Anwendung der Antigen-Schnelltests immer wieder Unsicherheiten. HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg erläutert typische Anwendungsfehler – und wie man sie vermeidet.

Die Lagerung: Nicht zu kalt und nicht zu warm sollte der Karton in der Wohnung liegen. Also weder im Gefrierschrank noch in der prallen Sonne – Studien deuten darauf hin, dass solch eine Lagerung die Ergebnisse des Tests verfälschen könnte. Zum Zeitpunkt der Anwendung sollten die Tests stets Raumtemperatur haben.

Die Durchführung: Hygiene ist elementar, um das Testergebnis nicht zu verfälschen. Darum sollte die Arbeitsfläche sauber sein und bevor man loslegt, wäscht man sich gründlich die Hände. Wer mehrere Personen testet, kann die Teströhrchen nicht alle in der Hand halten. Junge-Hülsings Tipp: Wäscheklammern verhindern das Umfallen. Die klemmt man unten als Stütze an die Röhrchen.

Der Abstrich: In aller Regel ist für den Selbsttest ein Nasenabstrich gefordert. Und zwar in beiden Löchern. Es reicht doch, den Tupfer in eines zu stecken, könnte man meinen – ein Trugschluss. „Dadurch bekommt man womöglich zu wenig Sekret an den Tupfer“, sagt Junge-Hülsing. Einen Anhaltspunkt dafür, dass wenig Sekret am Tupfer gelandet ist, liefert nach Angaben von Junge-Hülsing die Farbe des Kontrollstriches auf der Testkassette. „Ist dessen Farbe nur sehr blass, spricht das für wenig Sekret.“ Dann steige das Risiko eines falsch-negativen Ergebnisses. Ansonsten gilt beim Umgang mit dem Tupfer: Vorsicht und Gefühl. Zwei bis vier Zentimeter tief ins Nasenloch, das genügt beim Selbsttest. Und zwar flach in Richtung Gehörgangsboden und nicht schräg nach oben – dabei drohen Verletzungen.

Das Ergebnis: Hier lauert nach Einschätzung des HNO-Mediziners die wohl größte Fehlerquelle. Viele halten nämlich einen Strich bei C für ein positives Ergebnis. Dabei steht C nicht für Corona, sondern für Control, also Kontrolle. „Wenn bei C kein Strich ist, ist der Test nicht verwertbar.“ Das T steht für Test – das ist die relevante Stelle für die Frage, ob man positiv oder negativ ist. Heißt: Sind bei C und T Striche zu sehen, ist der Test positiv. Ist nur bei C ein Strich zu sehen, ist der Test negativ. Ist nur bei T ein Strich zu sehen, ist er ungültig – das gilt auch, wenn gar kein Strich erscheint.

Artikel 2 von 3