REAKTIONEN

von Redaktion

Die Welt erinnert sich an Gorbatschow – mit teils ungewöhnlich persönlichen Botschaften zum Abschied.

Olaf Scholz, Bundeskanzler: „Er war ein mutiger Reformer, ein Staatsmann, der vieles gewagt hat.“ Deutschland werde nicht vergessen, dass durch Gorbatschow „Deutschland vereint werden konnte und der Eiserne Vorhang verschwunden ist“. Gorbatschow sei in einer Zeit gestorben, „in der nicht nur die Demokratie in Russland gescheitert ist“, sondern auch Russlands Präsident Putin „neue Gräben in Europa“ ziehe. Joe Biden, US-Präsident: „Michail Gorbatschow war ein Mann mit außergewöhnlicher Weitsicht.“ So habe Gorbatschow zur atomaren Abrüstung beigetragen. Mit Blick auf Gorbatschows Rolle beim Wandel in Osteuropa erklärte Biden: „Nach Jahrzehnten brutaler politischer Unterdrückung unternahm er demokratische Reformen.“ Angela Merkel, frühere Bundeskanzlerin: „Möge die Erinnerung an seine historische Leistung gerade in diesen schrecklichen Wochen und Monaten des Krieges Russlands gegen die Ukraine ein Innehalten möglich machen“, heißt es in einer Erklärung Merkels. „Ich kann noch heute die Angst nachspüren, die ich zusammen mit vielen Menschen in der DDR 1989 hatte, ob wie 1953 wieder Panzer rollen würden, als wir ,Wir sind das Volk‘ und später ,Wir sind ein Volk‘ riefen. Doch dieses Mal – anders als 1953 – rollten keine Panzer, fielen keine Schüsse.“ Alexej Nawalny, inhaftierter russischer Aktivist: „Ich bin mir sicher, dass sein Leben und seine Geschichte von der Nachwelt weitaus positiver bewertet werden als von den Zeitgenossen“, hieß es auf dem Twitter-Account des Oppositionellen. Gorbatschow sei friedlich und freiwillig zurückgetreten und habe den Willen seiner Wähler respektiert. „Dies allein ist nach den Maßstäben der früheren UdSSR eine große Leistung.“ Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident: „Deutschland bleibt ihm verbunden, in Dankbarkeit für seinen entscheidenden Beitrag zur deutschen Einheit, in Respekt für seinen Mut zur demokratischen Öffnung und zum Brückenschlag zwischen Ost und West.“ Gorbatschow habe aber erleben müssen, dass sein Traum vom Frieden in Europa mittlerweile „in Trümmern“ liege. Papst Franziskus: „In dankbarer Erinnerung an seinen weitsichtigen Einsatz für die Eintracht und die Brüderlichkeit unter den Völkern sowie den Fortschritt des eigenen Landes in einer Epoche wichtiger Umbrüche erhebe ich die Fürbitten und bete zum guten und barmherzigen Gott für den ewigen Frieden seiner Seele.“

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