Abensberg – Bei seinem politischen Rundumschlag hat sich FW-Chef Hubert Aiwanger Hilfe aus dem Karl-May-Universum geholt. In Anspielung auf die Debatte um kulturelle Aneignung rund um die Winnetou-Erzählungen ließ Aiwanger in Abensberg einen Mann im Winnetou-Kostüm auf die Bühne steigen. Und natürlich versah Aiwanger den Auftritt mit einer politischen Botschaft: „Wir sind in die Hand von neuen weltfremden Ideologen geraten, die uns sagen wollen, wie schnell man fahren darf, wie warm wir uns duschen dürfen, was wir essen und sagen dürfen.“ Das Volk müsse wieder sagen, wo es lang gehen solle – „nicht ein paar schräge Ideologen aus Berlin.“
Ganz anders natürlich die Freien Wähler. „Wir machen Politik mit klarer Ansage, auch wenn sich andere wegducken und ihren Kindern ihre Ideale wegnehmen wollen.“ Den Ideologen aus Berlin empfahl Aiwanger ein Praktikum auf dem Bauernhof – damit sie auch mal eine Kuh aus der Nähe gesehen haben. Der Freie-Wähler-Chef und Wirtschaftsminister trommelte für das Landleben, für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und für den Verbrennermotor. „Lieber Winnetou, seitdem du unsere Welt verlassen hast, ist sie eine schlechtere geworden.“ Aber Aiwanger hat Abhilfe parat: „Wenn alle Menschen Freie Wähler wären, wäre diese Welt eine bessere.“ dg