Die Bergführerin bei der Truppe

von Redaktion

Bad Reichenhall – Das ist nichts für Stubenhocker – auch wenn Beatrice Soyter heute deutlich mehr Zeit hinter dem Schreibtisch verbringt als früher. Bis zum Frühjahr war „der Hauptfeldwebel“ (sie nennt sich selbst so) Heeres-Bergführerin beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall, seitdem ist sie zur Kompanietruppführerin aufgestiegen. Ob den ehemaligen Wintersport-Profi der Schreibtisch nicht nervt? „Jein“, sagt sie. „Aber ich habe ein Alter und einen Alltag auf der Schulter, dass der Schreibtisch irgendwann ruft.“ Das Alter beträgt 39 Jahre, der Alltag umfasst zwei Kinder. Aber so ganz aus der Berg-Welt ist die Berufssoldatin ja nicht. „Rund 60 Prozent meiner Zeit werden Übungen vorbereitet, 40 Prozent bin ich dann im Freien mit dabei.“

Seit 17 Jahren ist Soyter beim Bund, der Frauenanteil in der 160 Soldaten umfassenden Kompanie betrage rund 20 Prozent. Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker, dann Frühstück, Kinder schulfertig machen, 7.30 Uhr Ankunft in der 25 Kilometer entfernten Kaserne. Hatte Soyter anfangs Probleme mit den männlichen Untergebenen gehabt? „Nie. Weil ich aus dem Leistungssport kam, musste ich meine Fitness nie unter Beweis stellen.“ Führen Frauen anders als Männer? „Einfühlsamer vielleicht.“ mbi

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