Am 1. Oktober 1847 gründet Werner Siemens mit Johann Georg Halske in Berlin die „Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske“. Die Firmengeschichte in Schlaglichtern. Telegrafie: Im Revolutionsjahr 1848 erhalten Siemens und Halske ihren ersten Großauftrag: Die erste Ferntelegrafenverbindung Europas – 670 Kilometer von Berlin nach Frankfurt. Es folgt ein Auftrag für das russische Staatstelegrafennetz, später baut die Firma eine Leitung von London nach Kalkutta und verlegt per Schiff ein Transatlantikkabel. Elektrischer Strom: 1866 revolutioniert Werner Siemens mit dem „dynamoelektrischen Prinzip“ die Elektrotechnik – Voraussetzung für den Bau von Großgeneratoren. Erstmals können große Mengen an elektrischer Energie erzeugt werden. 1897 geht Siemens & Halske an die Börse, sechs Jahre später übernimmt die Aktiengesellschaft den Nürnberger Starkstromspezialisten EAG – die Siemens-Schuckertwerke entstehen. Der Starkstrom-Boom führt ab 1897 zum Aufbau der Siemens-Stadt in Berlin. Weltkriege: Im Ersten Weltkrieg ist Siemens in die Rüstungsproduktion eingebunden: Scheinwerfer, Ausrüstung für Kriegsschiffe, Fernsprecher, selbst Granatzünder und Maschinengewehrteile zählen zum Siemens-Geschäft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wird die Rüstungsfertigung immer wichtiger. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs setzt Siemens auch Zwangsarbeiter aus dem In- und Ausland ein, darunter Juden, Kriegsgefangene, zuletzt auch Häftlinge aus Konzentrationslagern. Von 1940 bis 1945 sind bei Siemens insgesamt mindestens 80 000 Zwangsarbeiter im Einsatz. Nachkriegszeit: 1949 wird München Sitz von Siemens & Halske. Erlangen wird Sitz der Siemens-Schuckertwerke, Berlin bleibt zweiter Firmensitz. Dank des „Wirtschaftswunders“ brummt das Geschäft mit Waschmaschinen, Kühlschränken, Radios und Fernsehern. 1966 wird die Siemens AG gegründet. In den 80ern steigt Siemens in die Produktion von Mikrochips ein. 1990 wird die Nixdorf Computer AG geschluckt. Ende der 90er kämpft Siemens mit Problemen, Heinrich von Pierer stutzt den Konzern zurecht. 2006 stürzt Siemens in eine existenzbedrohende Krise: Intransparenz, Beeinflussung von Amtsträgern, kriminelle Energie – die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Großteil des Managements wird ausgetauscht, Peter Löscher übernimmt. 1,2 Milliarden Euro kostet Siemens die Compliance-Affäre. 2014 übernimmt Joe Kaeser. Er konzentriert sich auf Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens Healthineers und Siemens Energy bringt er an die Börse. sh