Auch im Spitzensport wird der Klimawandel immer präsenter, wie Biathletin Vanessa Hinz in einem Interview mit Professor Jürgen Schmude vom Bayerischen Zentrum für Tourismus kürzlich verriet. „Ich habe den Sport damals angefangen, weil ich den Winter liebe. Und jetzt gibt es immer mehr Winter, in denen wir auf der Suche nach dem Winter sind.“ Um genügend Schnee vorzufinden, müssten die Sportler in immer höhere Gebiete ausweichen. Die Folgen des Klimawandels sind laut Hinz auch bereits für die Nachwuchssportler spürbar: „Immer mehr Nachwuchsrennen fallen aus, weil kein Schnee da ist“, sagte die Weltmeisterin von 2017. Gefühlt werde es „immer mehr und immer mehr“. Auswirkungen auf Hinz’ Wettkampfkalender habe der Klimawandel bisher aber nicht gehabt. „Bei uns wird eigentlich alles möglich gemacht, damit unsere Wettkämpfe stattfinden können.“ Unter anderem dank großer Mengen an Kunstschnee. Die Biathletin findet es deshalb schwierig, sich öffentlich für den Klimaschutz einzusetzen. „Natürlich ist es für mich ein sehr, sehr wichtiges Thema“, sagte sie. „Aber es ist eben auch zwiegespalten.“ Aktuell trainiert Hinz auf Rollerski. Dass es in Zukunft immer mehr Wettkämpfe auf Gummireifen geben wird, kann sich die Biathletin durchaus vorstellen. Sie zeigte sich aber erleichtert, dass das für ihre Karriere nicht mehr relevant sein wird. „Ich bin froh, dass ich das zum Glück nicht mehr erleben werde.“ jb