Zwei Ökonomen, zwei Standpunkte zum Tarifstreit

von Redaktion

Clemens Fuest, Jahrgang 1968, ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2016 ist Fuest Präsident des ifo-Instituts, einer Forschungseinrichtung in München, die sich mit der Analyse der Wirtschaftspolitik beschäftigt und unter anderem monatlich den ifo-Geschäftsklimaindex ermittelt. Er trat dort die Nachfolge des Wirtschaftswissenschaftlers Hans-Werner Sinn an. Fuest ist außerdem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesfinanzministerium. Fuest steht nach eigenen Angaben für ordoliberale Positionen, also für einen staatlichen Ordnungsrahmen, der den ökonomischen Wettbewerb und die Freiheit der Bürger auf dem Markt gewährleisten soll.

Sebastian Dullien, Jahrgang 1975, ist Volkswirt und seit 2019 wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Das Institut ist eine Abteilung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Dullien, der außerdem Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ist, gilt als Vertreter des Keynesianismus. Im Gegensatz zu liberaleren Ansätzen setzen sich Vertreter dieser Theorie dafür ein, dass der Staat in den Lauf der Wirtschaft bewusst eingreift, um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen und für Vollbeschäftigung zu sorgen.

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