Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) will das Gesundheitswesen besser vor Betrug und Korruption schützen. Bei der heutigen Justizministerkonferenz will Bayern einen Antrag einbringen, in dem mehr Kontrollen, Spezial-Einheiten und eine Dunkelfeldstudie angeregt werden. Der Hintergrund sind Fälle von Betrug bei Pflegediensten, Schmiergelder und Abrechnungen für nicht erbrachte Leistungen. Die Kosten für diese Delikte übernimmt entweder – wie im Fall von Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststationen – der Steuerzahler. Oder in vielen Fällen die gesetzlich Versicherten, die im kommenden Jahr den historischen Rekordwert von 16,2 Prozent des Bruttolohns in die Kasse einzahlen, wie es in dem Antrag heißt. Eisenreich fordert deshalb spezialisierte Ermittlungseinheiten nach dem Vorbild der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen. Zudem müssten die Krankenkassen stärker kontrollieren. Denn die Strafverfolger könnten erst eingreifen, wenn die Falschabrechnungen etwa bei Vor-Ort-Kontrollen erkannt werden. Zuletzt regt Bayern eine Dunkelfeldstudie über das wahre Ausmaß von Falschabrechnungen im Gesundheitswesen an. dg