IHRE KARRIERE

Es begann mit einem Flop auf der Theaterbühne

von Redaktion

München/Wien – Nicht alle Karrieren beginnen mit einem Paukenschlag. So war es auch bei Christiane Hörbiger. 1959 gab sie am Wiener Burgtheater ihr Bühnendebüt als Recha in Lessings „Nathan der Weise“. Die Kritiken waren verheerend. Wenige Jahre später wagte sie die Rolle noch einmal – und erntete plötzlich wohlwollende Kritiken.

Trotzdem zog es sie weg aus Wien, vor allem, weil es für Christiane so war, wie es für Kinder bekannter Schauspieleltern häufig ist: Stets wird man verglichen. Nicht nur mit den Eltern Attila Hörbiger und Paula Wessely. Auch ihre Schwestern Maresa und Elisabeth hatten sich für die Schauspielerei entschieden. So schloss sich Christiane 1967 dem Schauspielhaus Zürich an.

Dem breiten Publikum ist Hörbiger aber mehr durch ihre Zeit bei Film und Fernsehen bekannt. 1955 begann es mit dem Kinofilm „Der Major und die Stiere“ – eine typische Nachkriegs-Komödie, in der Christiane Hörbiger an der Seite ihres Vaters Attila spielte.

Unvergessen ist ihr glänzender Auftritt in Helmut Dietls „Schtonk!“ (1992), die satirische Aufarbeitung der Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher durch das Magazin „Stern“. 2006 spielte Hörbiger in „Der Räuber Hotzenplotz“ auf bezaubernde Art und Weise die Großmutter. Auf 26 Kinofilme brachte es die gebürtige Wienerin.

Die Zahl der Fernsehproduktionen ist viel, viel länger. Insbesondere brillierte Hörbiger als Gräfin in der 40-teiligen Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ (1987 bis 1990), unter anderem an der Seite von Brigitte Horney, Katharina Böhm, Iris Berben und Ruth Maria Kubitschek. Der letzte Türöffner zum Erfolg war dann die Serie „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“, die es von 1998 bis 2003 auf 63 Folgen brachte. „Ich bin in der glücklichen Lage, viele Angebote zu erhalten“, sagte Hörbiger nach dem Auslaufen der Serie. Und dieses Glück nutzte sie für viele weitere Rollen aus.

Nicht aufzählen lassen sich all die Preise, die Christiane Hörbiger im Laufe ihrer Karriere eingeheimst hat, unter anderem den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk. Die letzte Ehrung war 2018 die „Goldene Kamera“ – ebenfalls für ihr Lebenswerk, das Christiane Hörbiger gestern mit 84 Jahren überraschend abschließen musste.  wha

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