Auch im Islam wird Jesus verehrt – als Prophet

von Redaktion

Kein anderer christlicher Pilgerort hat eine so lange Geschichte wie die überlieferte Geburtsstätte in Bethlehem. Wahrscheinlich verehrten Christen bereits im 2. Jahrhundert die Stelle, an der sie den historischen Geburtsort Jesu glaubten. Kaiser Hadrian soll um 135 ein Adonisheiligtum darüber errichtet haben, um die Verehrung des Ortes zu verhindern. Die heilige Helena, Mutter Konstantins des Großen, ließ dann im 4. Jahrhundert über der Geburtsgrotte eine der ältesten Kirchen überhaupt errichten. Anders als die Grabeskirche in Jerusalem, die im 7. Jahrhundert von den Persern und 1009 unter dem Fatimiden-Kalifen Al-Hakim verwüstet wurde, blieb die Geburtskirche weitgehend erhalten. Sie überstand auch die Eroberungen durch Mamluken und Osmanen. Im 12. Jahrhundert wurde die Basilika von den Kreuzfahrern restauriert und erhielt eine Orgel, die noch heute als eine der ältesten überhaupt erhalten ist. Die Geburt Jesu wird – anders als sein Kreuzestod und seine Auferstehung – auch im Koran bestätigt. Maria und Jesus werden im Islam als besondere Menschen verehrt. Deshalb kommen auch Muslime zum Gebet in die Geburtskirche. Jesus gilt im Islam aber nicht als Gottes Sohn, sondern als von Gott gesandter Prophet.  ws

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