REAKTIONEN

Bayerische Platzerl für Benedikt

von Redaktion

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sowie die Bischöfe aus Passau und Regensburg, Stefan Oster und Rudolf Voderholzer, haben zum Gebet für den emeritierten Papst Benedikt XVI. aufgerufen. Sie schlossen sich damit einer Bitte von Papst Franziskus an. Das katholische Kirchenoberhaupt hatte um Beistand für seinen „sehr kranken“ Vorgänger Benedikt XVI. ersucht. Bei der Generalaudienz im Vatikan bat er um ein „besonderes Gebet“ für den 95-Jährigen, „der in der Stille die Kirche unterstützt“. „Bitten wir den Herrn, ihn zu trösten und ihn in seinem Zeugnis der Liebe für die Kirche bis zum Ende zu unterstützen“, so Franziskus.

In Bad Tölz sagte der Münchner Kardinal bei der diözesanen Aussendung der Sternsinger: „Heute Morgen habe ich die Nachricht bekommen, dass in Rom eine große Sorge besteht über den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes. So wollen wir ihn insbesondere auch in unser Gebet einschließen.“ Marx hatte jüngst im Münchner Presseclub berichtet, dass er Benedikt Plätzchen und Stollen aus Bayern in Rom vorbeigebracht habe. Persönlich begegnet sei er ihm im September. Dabei habe er den 95-Jährigen zwar als körperlich geschwächt, aber „geistig wach“ erlebt.

Oster erklärte, er sei im November bei Benedikt gewesen und habe ihn dabei „noch sehr wach erlebt“. Man habe aber spüren können, dass er körperlich schon sehr geschwächt sei. „Wenn er nun noch schwächer wird, ist es leicht vorstellbar, dass er auf der letzten Etappe seines irdischen Weges ist. Bitte geben Sie ihm alle ein betendes Geleit, das ihn stärken und trösten möge“, so der Passauer Bischof. Auch Voderholzer reagierte auf die Nachricht „mit großer Sorge“, heißt es in einer Mitteilung seiner Diözese. Er bat gleichfalls alle Gläubigen im Bistum Regensburg, den emeritierten Papst in ihr Gebet einzuschließen.

Benedikt XVI. leitete die katholische Kirche von 2005 bis 2013 als erster deutscher Papst seit 482 Jahren. 1927 im bayerischen Marktl am Inn (Bistum Passau) geboren, war er ab 1977 Erzbischof von München und Freising. 1982 wurde er Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde und 2005 schließlich Papst. Seit seinem überraschenden Amtsverzicht im Februar 2013 lebt er in einem früheren Kloster in den vatikanischen Gärten.

Mit Regensburg ist Benedikt seit seiner Zeit als Dogmatikprofessor an der dortigen Universität von 1969 bis 1977 verbunden. Sein Bruder Georg Ratzinger (1924 – 2020) war zudem lange Jahre Leiter der Regensburger Domspatzen. Das Privathaus des emeritierten Papstes in Pentling gehört mittlerweile der nach ihm benannten Stiftung. Ihr Zweck war und ist die Förderung der Herausgabe der Gesammelten Schriften des Theologen Joseph Ratzinger. kna

Artikel 7 von 7