Der britische Journalist und Prinz-Charles-Biograf Jonathan Dimbleby verglich die Enthüllungen von Prinz Harry mit denen eines „B-Promis“. „Ich bin perplex. Ich bin ratlos. Er ist eindeutig ein sehr aufgewühlter Mann“, sagte er dem BBC-Sender „Radio 4“. Und über König Charles: „Ich kann mir nur vorstellen, dass es ihn extrem schmerzen muss, dass er sehr frustriert ist und sich sehr wünscht, das hier zu einem Ende zu bringen.“ Er wäre aber überrascht, würde Harry nicht zur Krönung im Mai eingeladen: „Das würde das Feuer nur weiter anheizen.“
Michael Cole, einst Sprecher von Mohamed Al-Fayed, Vater von Dianas letztem Freund Dodi Al-Fayed, sagte dem britischen Sender „Sky News“, Harrys Memoiren dürften „eine riesige Landmine unter dem Buckingham Palast zur Explosion bringen“ und das Fundament der Monarchie erschüttern. Es seien „die sensationellsten royalen Enthüllungen“ seit Prinzessin Dianas Interview mit BBC-Reporter Martin Bashir 1995, so Cole. In dem Interview hatte Diana schonungslos mit ihrer Ehe mit Prinz Charles abgerechnet.
Royal-Experte Robert Jobson schrieb in der „Sun“, der Riss zwischen den Prinzen sei nicht zu kitten. Russell Myers, ebenfalls ein Kenner des Königshauses, sagte im „Mirror“: „Die Anschuldigungen von Prinz Harry (…) ziehen sich wie ein roter Faden durch seine mangelnde Bereitschaft, für irgendetwas Verantwortung zu übernehmen.“ Die Art, wie er gegen gegen seine Familie vorgehe, „hat nur noch mehr Fragen zu seinem Charakter aufgeworfen.“
Martha Gill, Kolumnistin der Tageszeitung „The Guardian“, kommentierte eher gelassen: „Der wahre Zweck der Royals ist die öffentliche Unterhaltung. Harry sollte unser aller Dank gelten.“ Harry habe mit seinen Erzählungen „sehr zur Heiterkeit der Nation beigetragen“. Sein Buch bringe die Monarchie nicht in Gefahr. Die Mehrheit der Briten wolle sie beibehalten. Deshalb sei es „eigentlich egal, was die Royals tun. Nichts gefährdet die Monarchie.“