Hohenzollern-Streit: Welche Rolle spielte der Kronprinz?

von Redaktion

Über die Frage, welche Rolle die Hohenzollern, die Familie des letzten deutschen Kaisers, beim Untergang der Weimarer Republik spielte, ist unter Historikern in den vergangenen Jahren eine leidenschaftliche Debatte entstanden. Auslöser war die 2019 bekannt gewordene Forderung von Georg Friedrich Prinz von Preußen nach Entschädigung für von den Sowjets nach dem Krieg enteignete Immobilien. Das Land Brandenburg lehnte eine Entschädigungszahlung ab. Die Begründung: Ex-Kronprinz Wilhelm habe dem „nationalsozialistischen Regime erheblichen Vorschub geleistet“, was qua Gesetz eine Entschädigung ausschließt. Seitdem ging eine ganze Reihe von Historikern in mehreren Gutachten der Frage nach, ob Wilhelm dem NS-System „erheblichen Vorschub“ geleistet habe. Sie kamen zu unterschiedlichen Einschätzungen. Im Dezember 2019 wurde außerdem bekannt, dass das Haus Hohenzollern rechtlich gegen Wissenschaftler und Journalisten vorging, die sich kritisch mit der Geschichte des Adelshauses auseinandergesetzt hatten. Die Entschädigungsfrage wird, wie kürzlich bekannt wurde, im Juni vor dem Potsdamer Verwaltungsgericht verhandelt.  dg

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