GESETZENTWURF

Digitale Zähler sollen Verbrauch effizient steuern

von Redaktion

Berlin – Mit digitalen Stromzählern und flexibleren Tarifen will die Bundesregierung die stärkere Nutzung von Energie aus Wind und Sonne vorantreiben. Einen Gesetzentwurf samt Fahrplan und neuen Vorgaben für die Geräte und ihre Nutzung hat das Kabinett im Januar gebilligt. Nun ist der Bundestag am Zug.

. Smart Meter

Bei digitalen Stromzählern geht es insbesondere um „Smart Meter“. Die messen nicht nur den Verbrauch, sondern übermitteln die Daten automatisch an den Anbieter. Die Daten können auch von den Verbrauchern ständig eingesehen werden, etwa auf einer Smartphone-App. Smart Meter sollen Transparenz beim Energieverbrauch herstellen und so Einsparungen erleichtern und für mehr Energieeffizienz sorgen. Die Geräte, die eingebaut werden können, müssen laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nicht den letzten Stand der technischen Entwicklung haben, also nicht permanent erneuert werden. Software-Updates reichen aus.

. Dynamische Stromtarife Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland mit erneuerbaren Energien bestritten werden. Doch der Ertrag aus Windrädern und Solaranlagen schwankt mit dem Wetter. Deshalb soll der Markt besser das aktuelle Stromangebot widerspiegeln. Ab 2025 sollen alle Versorger dynamische Tarife anbieten müssen, bei denen der Strompreis je nach Angebot steigt oder sinkt. Derzeit müssen das nur große Versorger. So können Verbraucher künftig dann mehr Strom nutzen, wenn es günstiger ist – und so gleichzeitig die Versorgung stabilisieren helfen.

. Was Verbraucher davon haben sollen

Einfach gesagt: Sparen, indem man Energie verbraucht, wenn sie verfügbar und günstig ist. Verbraucher, die ihre Haushaltsgeräte per App steuern, könnten zum Beispiel festlegen, dass das E-Auto automatisch erst dann lädt, wenn der Strompreis unter eine bestimmte Schwelle fällt. Wer eine Solaranlage auf dem Balkon oder dem Dach hat, kann mithilfe der digitalen Zähler auch feststellen, wann er Strom ins Netz speist und so besser planen, wann er seinen selbst erzeugten Strom nutzt.

. Was es kostet

Privatleute und kleine Verbraucher sollen für einen intelligenten Stromzähler nicht mehr als 20 Euro pro Jahr zahlen müssen. Für Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen sollen es 50 Euro pro Jahr sein. Dazu kommen noch Einbaukosten von etwa 30 Euro. Die Netzbetreiber sollen stärker an den Kosten beteiligt werden, weil sie von der Lieferung kleinteiliger Daten profitieren. Noch dürfen sie die Daten nicht nutzen, um Strom präzise dorthin zu steuern, wo er auch benötigt wird. Dazu ist noch eine weitere Gesetzesänderung nötig. Der Datenschutz soll gewahrt bleiben mit genauen Regelungen zur Erhebung, Anonymisierung und Löschung.  dpa

Artikel 2 von 4