Die Integrierte Leitstelle Erding (ILS) ist für fast eine halbe Million Bürger aus den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg sowie den Münchner Flughafen da. In ihrem 2000 Quadratkilometern großen Zuständigkeitsgebiet liegen die Autobahnen Nürnberg, Passau, Deggendorf sowie der Münchner Autobahnring, dazu die Flughafentangente Ost als Bayerns am stärksten befahrene Staatsstraße. Auch Deutschlands am häufigsten frequentierte Güterbahnlinie führt durch das ILS-Gebiet – von München ins Chemie-Dreieck.
Gegründet wurden die 26 bayerischen Leitstellen 2002, als die Alarmierung von Rettungsdienst und Feuerwehren per Gesetz zusammengelegt wurden. Letztere wurden bis dahin von der Polizei gerufen. Die ILS Erding ist die einzige, deren Träger ein Landkreis ist und nicht ein Zweckverband, das BRK oder eine Berufsfeuerwehr. Die ILS wurde 2009 in Betrieb genommen – mit heute 30 Disponenten im Zwei-Zwölf-Stunden-Schichtbetrieb. Jeder von ihnen verfügt über eine Feuerwehr- und Rettungsdienstausbildung. Der Bau im Erdinger Blaulichtviertel hat damals drei Millionen Euro gekostet. Die Einsätze gehen an elf Rettungswachen, sechs Rettungswagen-Stellplätze, sechs Notarztstandorte, 198 Feuerwehren und 28 First Responder oder Helfer vor Ort. Pro Jahr gehen 160 000 Notrufe ein, im Schnitt 440 jeden Tag.
Der Landkreis plant die Erweiterung um einen Neubau. Die Nutzfläche soll von 520 auf 1800 Quadratmeter wachsen. Hintergrund: Jede Leitstelle muss so ertüchtigt werden, dass sie im Falle eines Blackouts eine Nachbarleitstelle komplett mit aufnehmen kann. In Erding wäre es die Leitstelle Landshut. Zudem muss auch die Zahl Erdinger Disponentenplätze von sechs auf neun aufgestockt und die ILS besser vor einem technischen Ausfall geschützt werden. ham