Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weitere westliche Sanktionen gegen Russland – etwa gegen dessen Atomenergie-Branche. „Es ist nicht einfach. Es gibt einen gewissen Widerstand“, sagte Selenskyj am Sonntagabend. Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmaßnahmen gegen Russland schwierig erschienen. „Jetzt gelten sie – zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland.“ Früher am Tag hatte Selenskyj per Dekret 199 Russen auf eine nationale Sanktionsliste setzen lassen, darunter Vertreter des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom.
Die Präsidentin der Ex-Sowjetrepublik Moldau, Maia Sandu, hat vor russischen Umsturzversuchen in ihrem Land gewarnt. Der Plan Moskaus beinhalte, gewalttätige Ausschreitungen und Angriffe auf staatliche moldauische Institutionen anzuzetteln und diese als Proteste zu tarnen, sagte Sandu am Montag. Sandu stützt sich auf Geheimdienst-Dokumente, die Moldau kürzlich von der benachbarten Ukraine erhalten hat.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hält die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine grundsätzlich für möglich. „Die Unterstützung für die Ukraine hat sich ebenso entwickelt wie der Krieg selbst“, sagte Stoltenberg am Montag in Brüssel. „Jetzt wird auch über Flugzeuge diskutiert, und ich erwarte, dass dies bei dem Treffen in Brüssel angesprochen wird“, sagte er mit Blick auf die heute beginnenden Beratungen der Verteidigungsminister. Eine mögliche Lieferung von Kampfflugzeugen durch Mitgliedstaaten werde aber „einige Zeit dauern“. Aktuell sei es dringlich, Kiew schnell die bereits zugesagten Waffen sowie Munition und Treibstoff zu liefern, betonte Stoltenberg mit Blick auf die neue russische Offensive. „Geschwindigkeit wird Leben retten.“
Die Nato ist am Sonntag Ziel eines Hackerangriffs geworden. Eine Sprecherin bestätigte am Abend, dass sich Cyberexperten des Verteidigungsbündnisses aktiv mit einem Vorkommnis befassten, das mehrere Websites beeinträchtige. Zuvor hatte es in sozialen Netzwerken geheißen, dass pro-russische Aktivisten unter anderem die Internetseite des Nato-Hauptquartiers für Spezialoperationen (NSHQ) attackierten. Sie war zeitweise nicht zu erreichen.