Eine kleine Oase des Friedens

von Redaktion

Mit Spielstätten will Unicef ukrainischen Kindern helfen, den Krieg auszublenden

Kiew – Eben noch kommt man an mit Blumen geschmückten Fotos von jungen Männern vorbei, die in der Hölle von Bachmut getötet wurden. Doch dann entführt einen im Zentrum von Kiew ein weißes Kuppelzelt in eine andere, heile Welt: Drinnen spielen Kinder mit bunten Duplosteinen, sie kneten Plastilin, spielen Brettspiele. Es ist einer der „Spilno Spots“, die Unicef mit Spendengeldern in der ganzen Ukraine hochgezogen hat.

Tetiana, eine der freiwilligen Helferinnen dort, erklärt, worum es geht: „Die Kinder sind quasi seit drei Jahren isoliert, dazu verdammt, viel zu oft allein mit ihren Eltern in der Wohnung zu sitzen.“ Erst fiel wegen Corona zwei Jahre lang der Unterricht weitgehend aus. Dann kam der Krieg. In den „Spilno Spots“ können die Kinder ohne Anmeldung vorbeikommen, Gleichaltrige treffen – und den Krieg vergessen.

Die tiefliegenden Augen des siebenjährigen Adam zeigen, dass die ukrainischen Kinder viel zu viel mitansehen und hören mussten. Doch wenn er sich mit Mischa um die richtige Duplo-Turmkonstruktion zofft, ist er wieder ganz Kind – und der Krieg und die Sorgen um den Papa an der Front sind in dieser bunten Oase des Friedens kurzzeitig vergessen.  kr

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