Die Energiewende ist nicht nur eine vorrangige, sondern auch eine extrem fordernde Aufgabe. Denn der Abkehr von fossilen Energieträgern steht ein global ständig steigender Energiebedarf im Weg.
Lag der globale Bedarf an Primärenergie (Haushalte, Industrie, Verkehr etc.) 1985 noch bei 302 Exajoule, war es 2020 schon fast das Doppelte (Grafik). Hauptgründe sind das Bevölkerungswachstum von 60 Prozent und das globale Wirtschaftswachstum von 174 Prozent in diesem Zeitraum.
Gedeckt wurde der Bedarf überwiegend mit Gas, Kohle und Öl. Atomkraft spielt eine eher untergeordnete Rolle. Erneuerbare Energien taten dies lange Zeit auch. Außer Wasserkraft gab es 1985 fast nichts. Im Jahr 2000 sah es nicht besser aus. Inzwischen steigt der Anteil an Erneuerbaren merklich an. 2020 deckten sie immerhin 12,6 Prozent des weltweiten Bedarfs. In Ländern, die den Ausbau forcieren, liegt der Anteil am Primärenergiebedarf höher. In Deutschland waren es vergangenes Jahr laut Umweltbundesamt 17 Prozent (1990: 1,3).
Der Zuwachs an Erneuerbaren reicht aber nicht, um fossile Energieträger entscheidend zu ersetzen. Zwar sank der Ölanteil seit 1985 von 40,5 auf 31,2 Prozent, aber Anteile sagen nichts über den Gesamtverbrauch aus. Der ist nämlich gestiegen – beim Öl von 121 auf 174 Exajoule. Ähnlich verhält es sich bei Kohle und Gas – bei Gas wird sogar anteilmäßig mehr verbraucht als 1985. Der Ausbau der Erneuerbaren kann bisher also nur verhindern, dass noch mehr Öl, Gas und Kohle verbraucht wird. Alternativ müsste der Energiebedarf sinken. wha