Die Frage, wer bei Sturmschäden am Auto zahlt, dürfte nach der Gewitternacht einige Fahrzeugbesitzer beschäftigen. Laut ADAC kommt es dabei auf die Windstärke an: Oft werden die Schäden etwa durch abgeknickte Äste, herumfliegende Dachziegel oder einen entwurzelten Baum bei einer Teilkaskoversicherung nur übernommen, wenn der Sturm mindestens Windstärke 8 hatte. Die Details dazu finden sich in den jeweiligen Versicherungsbedingungen. Fährt man in einen auf der Fahrbahn liegenden Ast, ist der Fahrer meist selbst für den Schaden verantwortlich. Da hilft dann nur noch die Vollkaskoversicherung. Fällt ein Baum aufs Auto, muss für den Schaden womöglich sogar der Besitzer des Baumes haften. Aber nur, wenn er „zumutbare Maßnahmen zum Schutz Dritter“ unterlassen hat – zum Beispiel einen kranken Baum nicht rechtzeitig gefällt hat. Fällt ein gesunder Baum bei einem starken Sturm um, gilt das in der Regel als „höhere Gewalt“ und der Besitzer muss nicht haften. dg
Das Landratsamt München warnt dringend davor, in den nächsten Tagen Bootsfahrten auf der Isar zu unternehmen. Die schweren Unwetter hätten für jede Menge Treibgut und andere Hindernisse auf der Isar gesorgt, die für Bootsfahrer oft nicht zu erkennen seien. In den vergangenen Jahren habe es bei vergleichbaren Verhältnissen immer wieder Rettungseinsätze gegeben.
In Freisen im Saarland wurden bei dem Unwetter 50 Häuser beschädigt. Dirk Schäfer, der Leiter des Katastrophenschutzes im Landkreis Sankt Wendel, ging von einem Tornado aus. Schäfer berichtete, dass der Landkreis im November bereits einen bestätigten Tornado erlebt habe. Das Ausmaß der aktuellen Schäden und bestimmte Merkmale wie etwa die Lage der umgestürzten Bäume ähnelten der damaligen Lage. Von einigen Häusern seien die Dächer abgedeckt worden oder sogar samt Gebälk weggeflogen – „da stehen nur noch die Mauerreste“.
Auch in der Schweiz hat sich die Gewitterfront in der Nacht zum Mittwoch bemerkbar gemacht. Innerhalb von 24 Stunden wurden dort zehntausende Blitze verzeichnet. SRF Meteo sprach von mehr als 70 000 Blitzen im ganzen Land. Im Kanton Freiburg wurde eine Frau vom Blitz getroffen und schwer verletzt. Teils wurden Orkanböen von mehr als 140 Kilometern in der Stunde gemeldet.